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07
Juni
Wenn der Wind dreht.


Diese Mail, in der steht, dass da noch eine Kiste mit meinen Sachen steht, seit inzwischen mehr als einem halben Jahr, und darauf wartet, verschickt zu werden.
Und wie diese Mail bewirkt, dass ich darüber nachdenken muss, was es wohl besagt, wenn einer von beiden nichts beim anderen hinterlässt, nicht einmal eine Zahnbürste, die man wegschmeißen könnte, und der andere gleich Zeug für eine ganze Kiste. Und, ob es nur etwas über die jeweiligen Menschen aussagt, oder vielleicht doch auch über das, was sie hatten, oder auch nicht.
Letztlich beschließe ich, es ist nicht relevant. Was war, war, was nicht war, war eben nicht. Und Erkenntniszugewinn ist auch nichts, was immer erstrebenswert sein muss. Diese Erkenntnis wiederum ist keine große Sache, möchte man meinen.
Wenn der Wind dreht, weht ein neuer Wind aus einer anderen Richtung. Man merkt es dann schon, irgendwann.
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03
Juni
Müde, ratlos, ungekämmt.
Dann mal raus in den Tag.
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28
Mai
What Grandma also used to say
Wer nicht will, der hat schon. Wer nicht mag, ist satt.

Natürlich könnte man diese simple Wahrheit in weitaus schönere, ans Herz greifendere Worte verpacken, in denen man sich weiden und wälzen und über deren Gehalt man weit über das notwendige Maß hinaus fabulieren könnte. Aber warum sollte man das tun, warum nicht mal einen einfachen Sachverhalt so hinstellen und schauen, wie man sich damit arrangieren kann, will und wird.

Wer nicht will, der hat also schon. So einfach ist das, ohne große Worte. Die wären ohnehin verschwendet.
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27
Mai


Und immer wieder auch der Wunsch, in Gänze wahrgenommen zu werden, nicht nur in den Schichten, die die Instanz, die mich zusammenhält, freiwillig preiszugeben bereit ist. Gleichzeitig die Angst davor, mindestens ebenso groß wie der Wunsch. Ein Dilemma, überwiegend selbst geschmiedet.
Ich, Rekonvaleszent meiner Vorgeschichte.
Am Ende denke ich, ich bin doch auch nur eines dieser lebenden Klischees; Muster, alles nur Muster.
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20
Mai
Alphabetise me.
I won't sing your Alphabet
I won't sing anything
as I hum, I hum aha aha.

-- The Notwist/Alphabet

Und wieder den richtigen Zeitpunkt verpasst, das Richtige zu sagen oder zu tun. Sofern es ihn denn überhaupt gab.
Da ich meiner Wahrnehmung sowie mir selbst in diesen Tagen noch weniger über den Weg traue als sonst schon, fiel jedweder Realitätsabgleich zu Gunsten der einfachen Zwischenlösung durch Nichtstun aus.

Feige -> ich.
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14
Mai
Und jetzt
gehe ich ungefähr tausend Meter von diesem wundervollen, schimmlig-grünen Samt kaufen, aus dem ich demnächst Vorhänge nähen werde. Für meine neue Wohnung.

Weitere überwiegend aussichtsreiche Nachrichten gab es heute von der Arbeitgeber-Front. Wenn´s nun so weitergeht, akzeptiere ich womöglich doch noch meinen angeborenen Sonntagskind-Status.
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11
Mai
Screenager
For all the holes in our soul host no thrills
-- Muse

Und als wir dann endlich, nach all den Kisten und Tüten und Kartons, dort auf dieser Matratze auf ihrer unverschämt schönen Dachterrasse liegen, in die Sterne schauen, am Wein nicht nur nippen und über dieses und jenes, alles und nichts, reden, da fühle ich mich für eine kurze Weile angekommen im hier und jetzt, genau richtig dort und so wie ich bin. Nicht glücklich, aber ruhig,
ungetrieben und bei mir selbst; etwas, das anderen so selbstverständlich zu sein scheint wie das morgendliche Duschen, das mir so fremd ist wie eine asiatische Sprache, die ich zur Kenntnis nehmen aber nicht verstehen kann.
Muses "Origin of Symmetry" dröhnt aus den provisorischen Boxen im Wohnzimmer, und wir lachen ein bisschen, als die N. mich fragt, ob ich mich noch daran erinnere, wie wir damals bei einem ihrer Besuche den L. mit der Wiederholung der Wiederholung dieser ihn quälenden CD quälten.
Der H. kommt später auch dazu und bringt eine Schluckertüte mit, ein buntes Sortiment aus dem Kiosksüßigkeitenangebot, und wir vergleichen unsere Kindheitserinnerungen - was damals besser schmeckte, was nicht. Ich bin nach wie vor Fan der großen Salinos, saure Zungen lassen mir noch immer diese kleinen Schauer über den Rücken laufen, wenn die Zunge sich vor lauter Säure zusammenkringeln möchte.
Einen Abend später auf einem anderen Balkon in der alten Heimat sehe ich eine Sternschnuppe niedergehen; eigenartigerweise wünsche ich mir nichts, von dem ich weiß, dass es vollkommen ausgeschlossen ist, soweit scheine ich also zwischenzeitlich akzeptiert zu haben, aber ich bin mir der Tatsache bewusst, dass mein tatsächlicher Wunsch ebenso wenig wahrscheinlich ist wie, sagen wir mal, jemals etwas, irgendetwas, in der Lotterie zu gewinnen, denn dafür müsste ich zumindest mal mitspielen und einen Lottoschein ausfüllen. Angesichts ihres Blickes fühle ich mich ertappt und grinse verlegen.
Später dann wieder diese ungeheure Einsamkeit; ich bin kein Mensch für Großveranstaltungen, ich hasse es, mich in nicht-vertrauter großer Runde bewegen und verhalten zu müssen. Ich bin ein Einzel-, kein Gruppenmensch, die am Rand des Geschehens mit dem Rücken an der Wand, die auf der letzten Bank im Zug. Aber Selbstmitleid ist eine Welle, da erzähle ich Ihnen sicherlich nichts Neues, und so überschwemmt es mich und zieht dann weiter, Rückkehrzeitpunkt ungewiss. Ich winke ihm erleichtert hinterher, grinse über mich selbst und schieße ein Foto eines Plakats, auf dem Niki de Saint Phalle einen Revolver auf den Betrachter, also mich, richtet - egal aus welcher Perspektive man es auch anschaut. Beim Einschalten meines Handys starren mich also nun ihr durchdringender Blick und ein Revolverlauf an. Die tägliche Bedrohung beginnt nunmehr in meiner eigenen Wohnung; dort kann ich mich ihr noch am ehesten stellen.
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07
Mai
For better for worse.


Das kleine Nadelmäppchen "Hosenmatz" ist ein vorzeitiges Erbe meiner Oma - nicht, dass es besonders wertvoll oder gar selten wäre, im Gegenteil wurden diese Mäppchen ihrerzeit zu Tausenden verkauft; mir ist es aber doch ein Stück Kindheitserinnerung der guten Art, es wird umweht von einem Hauch heißer Milch aus der Blechtasse vom Ofen, vom Duft frischer Reibekuchen mit Zucker und schwarzem Tee, vom Eindruck kindlicher Geborgenheit.
Mit einem solchen Nadelmäppchen lernte ich nähen, zuallererst Socken stopfen, genauer gesagt. Sie staunen? In unserer Familie wurden Socken noch gestopft und nicht sofort, wenn sich ein großer Zeh seinen Weg ans Licht gebahnt hatte, weggeworfen. So war das, damals im Ruhrpott, wir hatten ja nichts (kleiner Insider nur mit mir selbst, verzeihen Sie bitte). Jedenfalls brachte meine Oma mir das Nähen mit einem solchen, wenn auch nicht exakt diesem Mäppchen bei, und wer jemals bei einer Oma, die eine gute Hausfrau ist, nähen gelernt hat, dem wird sich folgender Satz in die Hirnrinde eingebrannt haben: Langes Fädchen, faules Mädchen. Und ja, ein faules Mädchen war ich, wobei Faulheit den Kern nicht einmal annähernd trifft - schon immer war ich ungeduldig und sah keinen Sinn darin, mich langsam und mühsam durch etwas hindurchzuarbeiten, was genauso gut schnell und effektiv erledigt werden konnte, wenn man es nur richtig anstellte. Meine Fädchen waren also immer lang und natürlich doppelt gelegt.
Meist war ich auf diese Weise in der Tat sehr effektiv, und schnell noch dazu. Aber manchmal, eigentlich immer dann, wenn es mir wichtig war, passierte das, was meine Oma auf Hausfrauenart weise vorhergesagt hatte: Das zu lange und zudem doppelte Fädchen verhedderte sich in sich selbst, mein allzu hektisches Herumgezerre am noch filigranen Fadengewirr (auch die gelegentlich ausbrechende Hektik ist keine neue Eigenschaft von mir) sorgte dann für die totale Verknotung. So manche meiner voreilig geschaffenen, bombensicheren Nähte wurde tränenreich von mir selbst wieder aufgetrennt, und damals gab es diese komfortablen Nahttrenner noch nicht - wenn Sie sich also Blut, Schweiß und Tränen vorstellen, liegen Sie beinahe richtig.
Heute nähte ich aus Sicherheitsgründen lediglich zwei abgefallene Knöpfe an meinem Lieblingshemd (hatte ich schon mal erwähnt, dass Schulterriegel mich schwach machen? Ach, nicht? Na, dann wissen Sie jetzt das also auch.) an, befestigte zudem einen ausgelassenen Hosensaum und eine lose Nackennaht. Ohne weitere Zwischenfälle.
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04
Mai
Tell me why I don´t like Sundays


Lamb in den Gehörgängen, Pur Porc und der Lieblingskäse auf dem Brötchen, Kaffee mit Milchschaum und Zimtzucker. Zeitung vorm Auge, ein Fünfeinhalbminuten-Ei. Rechtslinksrechtsdrehender Vanillejoghurt.

Mangels anderen Lebens, in dem man es sich bequem machen könnte, muss man es wohl im eigenen tun. Nutzt ja alles nix. Und, realistisch gesehen, es gibt schlechtere Arten, den Tag zu beginnen.
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02
Mai
Heute Nacht
erschien mir die Wahrheit. Sie hat eine hässliche Fratze.
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wechselnd anwesend seit 7719 Tagen
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The good, the bad & the ugly
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