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06
März
Unsicher sein, ob die Aussage eines Bekannten, er habe nie im Leben gedacht, dass man in der Jugend gleich mehrere Tanzkurse (um ehrlich zu sein: alle möglichen) belegt hat, positiv gewertet werden sollte.
[Mitmenschen]
 
 
05
März
"Und dann denk ich mir so: Hä?! Aber das denke ich ja öfter..."
[Mitmenschen]
 
 
03
März
Auf der Suche nach den verloren geglaubten Gefühlen immer wieder beim großen Streit landen. In der Hoffnung, sie tauchen dort ebenfalls auf und man kann zusammen mit ihnen zurück nach Hause gehen.
[Mitmenschen]
 
 
01
März
Sie sitzt wieder an der Kasse, meine Lieblingskassiererin vom Lebensmittelmarkt neben der Arbeitsstelle.
Letzte Woche stand ich bei ihr, meine Einkäufe aus der Apotheke nebenan in der Hand, auf dem Band die typischen Erkältungsdinge: Milch, Honig, Tee, Taschentücher.
Weil sie immer fragt, fragte sie auch dieses mal "Wie gehts?", schaute mich rotnasig an und redete weiter "So wie mir, Sie Arme." Wir bedauerten uns gegenseitig ein wenig, ich schenkte ihr mein Apothekensalbeibonbon, dann ging ich, weiter arbeiten.
Heute komme ich wieder zu ihr, sie fragt wie immer "Wie gehts?", schaut mich an und redet weiter "Ihnen gehts ja immer noch nicht besser; bei mir ist alles klar, ich habe gute Medizin und diese Salbeibonbons. Nehmen Sie eins, das hilft." Ich schaue zweifelnd - ich hasse Salbei. Das unbedachte Stopfen einer Salbeitamponade nach Entfernen eines Weisheitszahnes führte vor ein paar Jahren beinahe zur öffentlichen Zurschaustellung meines Frühstücks, die Nähe eines Kräuterbonbonverkaufsstandes ertrage ich nicht - aber sie besteht darauf, dieses Bonbon loszuwerden, und zwar an mich. Ich erfahre, dass ich ein gutes, wirksames Bonbon kriege, ein echtes gekauftes aus der Apotheke, nicht so einen Werbemittelkram. Und, dass es viel besser schmeckt als das, was ich ihr letzte Woche dagelassen habe.
Seufzend nehme ich es an, es gibt kein Entkommen, die anderen Kunden sind nicht gerade begeistert von unserer kleinen Unterhaltung und möchten sie beendet sehen.
Draußen teste ich es, und sie hat Recht: Dieses Bonbon ist ganz erträglich. Es ist kein Vertreter meiner künftigen Lieblingssorte (die Schokolade fehlt), aber dafür, dass die Sorte eine von den gesunden ist, schmeckt es wirklich gut, und das Kratzen im Hals lässt auch nach.
Sie ist meine Lieblingsverkäuferin dort, und ich weiß warum. Sie ist die einzige, die immer freundlich ist, außer man ist es nicht zu ihr, sie schaut ihre Kunden an, wenn sie sie begrüßt, und sie erkennt sie wieder. Und ab und zu sorgt sie sich um ihre Kunden. Dafür wird sie nicht bezahlt und es ist weit mehr als von einer Kassiererin im Lebensmittelmarkt erwartet werden kann.
[Mitmenschen]
 
 
27
Februar
Sie sitzen nebeneinander in der Bahn mir gegenüber. Jeden Tag dieser Woche, immer auf derselben Doppelbank. Beide Brillenträger, beide gepflegte Erscheinung, ähnliches Alter. Sie lächeln vor sich hin, selten in einer Kölner U-Bahn morgens um viertel vor sieben. Ab und an werfen sie sich verschämt interessierte Blicke zu, die sich nie treffen. Falls doch Gefahr besteht, wird der Blick schnell umgeleitet, oft zu mir. Ich grinse.
Ein schönes Paar, wie sie da einträchtig nebeneinander sitzen, schon fast vertraut wirken.
Wenn ich in die Bahn steige, sitzt sie bereits dort, er steigt eine Station nach mir ein. Sie reden nicht miteinander, und am Hauptbahnhof trennen sich ihre Wege.
[Mitmenschen]
 
 
19
Februar
Richtig präsent ist mir aus dem gemeinsamen Urlaub nur noch ihre mich befremdende Forderung, wir sollten, um die jeweils Andere zu fotografieren, deren Kamera an Stelle der eigenen benutzen. Diese Haltung schien mir extrem selbstverliebt, zudem uninteressiert.
Aus Trotz fotografierte ich sie natürlich ab dem zweiten Tag nur noch mit ihrer eigenen Kamera, ich selbst lege keinen allzu großen Wert auf Fotos von mir.
Im Nachhinein betrachtet, wirkt die Gesamtheit unserer Fotos so, als hätten wir den Urlaub zu zweit gestartet, uns am zweiten Tag zerstritten, getrennt und jeder den Rest der Zeit für sich allein verlebt, wenn auch oft am selben Ort.
Dass es, im weiteren Sinne, tatsächlich so war, wurde mir erst lange Zeit später klar.
[Mitmenschen]
 
 
10
Februar
Mein Verdacht erhärtet sich, dass so genannte kreative Hobbies wie Sticken, Stricken oder Badezimmer, Küchen, Fenster verschönerndes Window Coloring, von Erwachsenen freiwillig ohne Not betrieben, weniger Hinweis auf Kreativität denn auf grundsolide Lebensführung sind. Es wird weiter feldgeforscht.
[Mitmenschen]
 
 
06
Februar
Brückensteher
In diesem neuen Licht, das ein bisschen das Weichen des Winters ankündigt, kann ich auf dem Heinmweg wieder die Gesichter der Brückensteher erkennen. Häufig sind es Kinder, die den entgegen kommenden Autos winken. Sie glücklich zu machen, ist durch einfaches Zurückwinken erreicht, ein breites Grinsen zieht übers Gesicht, bis ich unter der Brücke verschwunden bin.
Mit den Erwachsenen ist es schwierig, die meisten von ihnen sehen verloren aus dort oben, nachdenklich und traurig.
Immer mal wieder wollte ich in der Vergangenheit die nächste Abfahrt nehmen, mich dazu stellen, mit von der Brücke herunter schauen und fragen wie es geht. Getan hab ich es nie.
[Mitmenschen]
 
 
05
Februar
Sie sagt "Bei mir kommt nur Aceto Balsamico dunkel auf den Salat, alles andere taugt nicht" und schlägt ihr just erstandenes "Knorr Fixibilität" auf; ich grinse sie an und nicke zustimmend. Wir freuen uns, aus durchaus unterschiedlichen Gründen.
[Mitmenschen]
 
 
03
Februar
Das Paar sitzt vor mir; sie hat etwas getan und berichtet davon. Er fällt ihr barsch ins Wort, rückt ihr den Kopf zurecht, sagt ihr, sie solle endlich aufhören, der Dame (mir) so einen Mist zu erzählen, ich könne ja überhaupt nicht verstehen, worum es ginge. Sie zieht verschüchtert den Kopf zwischen die Schultern, er beginnt, seine Version des Vorfalls (er war nicht dabei) zu schildern.
Er reißt schlechte Witze, selbst dabei scheitert er. Er riecht aus dem Hals, dass mir hinter den 80 cm Schreibtisch und weiterer Armlängenentfernung zur Tastatur (meine größtmögliche Entfernung zum Gegenüber) noch leicht schwummrig wird. Sie ist verhuscht, man sieht ihr an, dass sie mal sehr hübsch war. Beide sind Mitte 70, schätze ich.
Ich kann mich gerade noch beherrschen und den ungnädigen Gesichtsausdruck verhindern, der sich an die Front kämpfen will, als ich ihn bitte, seine Frau weiter berichten zu lassen, da sie ja diejenige sei um die es ginge, ich außerdem ihren Erklärungen sehr gut folgen könne. Er gibt ihr eine kurze Einweisung, wie sie im Folgenden weiter zu reden habe. Damit "die Dame" sie auch verstehe, sie sei ja so dusselig, dass das kaum möglich sei. Der Besuch der beiden zieht sich hin, nicht ohne mehrfaches Maßregeln durch den Mann, nicht ohne mehrfaches Zusammenzucken der Frau.
Ich schweife in Gedanken an, frage mich, wieso diese Frau sich das alles gefallen läßt, wieso sie nicht wenigstens einmal aufbegehrt, ihm zeigt, wie frech sein Benehmen ist.
Als sie fertig sind, stehen sie auf, sie greift nach seiner Hand und schaut ihn liebevoll an.
Bilder blitzen vor meinem inneren Auge auf: die beiden, jung und hoffnungsvoll, verliebt. Das typische Hochzeitsportrait, Familienphotos mit grinsenden, zahnlückigen Kindern, Bilder von Picknicken, Schwimmausflügen.
Vielleicht hat ein gemeinsames, schweres Schicksal beide zu dem gemacht, was sie sind. Vielleicht hat er einfach nur einen schlechten Tag heute, die Knie tun weh, das Herz schmerzt wieder. Vielleicht hat sie ihn heute morgen schon zu Hause mit kleinen Nörgeleien genervt. Vielleicht liebt sie ihn einfach, so wie er ist.
Vielleicht ist er aber auch nur ein griesgrämiger alter Kotzbrocken und sie hat den richtigen Zeitpunkt verpasst, ihn zu verlassen.
[Mitmenschen]
 
 
wechselnd anwesend seit 7718 Tagen
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