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30
Januar
Entschlossen
Von nun an nur noch schwarze Rollkragenpullover tragen.
Das macht so schön dramatisch, sagt der Blick in den Spiegel.
[nach innen]
 
 
Ja.
Und kennst du das auch, wenn du in Sätzen, zwischen Zeilen und Worten, nach einem Sinn suchst, den du ihnen geben willst oder musst, der womöglich gar nicht da ist?

Abt. It´s oh so senseless
[nach innen]
 
 
29
Januar
Ich suche den Dreck, schiebe meine Nase dicht heran, nehme seinen Geruch auf. Schon immer faszinierte Ekelhaftes mich, da wo andere schon längst angewidert den Kopf zur Seite gedreht hatten, ging ich noch ein Stück näher heran, drehte und wendete, sofern es ging, erkundete, was es war, was es mal gewesen war, und was es wohl werden würde. Das ist pathologisch, ich kann nichts dafür.
Ich rieche den Dreck, meine Nase ist fein. So fein, dass sie meinem Hirn signalisiert, gleich wird es stinken, noch bevor sie überhaupt wissen kann, ob es tatsächlich stinken wird, und der Kopfschmerz kommt sofort (auch so eine angewöhnte Überempfindlichkeit). Als Schutzmechanismus denkbar ungeeignet, es hindert mich nicht, im Dreck zu wühlen, vorübergehend.
In ihrem wunderbaren Lied "Oh Bauer" behaupten Jeans Team Wenn du fegst, musst du dir vorstellen können, wo der Dreck liegt und ich glaube, sie haben Recht. Manchmal möchte ich gar nicht fegen. Und riechen auch nicht. Wenn es blau wird am Abend und die Beine nicht mehr halten.
[nach innen]
 
 
24
Januar
Shut up!
Vorher ist nachher ist vorher, und alles kommt zurück. Der Kreislauf kann nicht durchbrochen werden, und falls doch, geht mehr zu Bruch als nur unerwünschter Kreis.
I´m not a killer, do you believe me?
- Sure. Yeah.
No, you don´t.

Bröffz, schmörgel, ich wünschte ich wäre Musik, etwas Brachiales, Gewaltiges. Ein Stück, dem niemand etwas anhaben könnte, das keine Angst haben muss, niemals.
Ich vermisse Inhalte, habe dafür Baustellen anzubieten. Interessiert, anyone? Nein? Ich dachte es mir schon.
Ich bin es leid. Morgen kündige ich meinem Leben. Das soll sich einen anderen Doofen suchen, der es einstellt. Dann wird es sehen, was es davon hat - ich hab schon zwei gestörte Katzen zu versorgen, da hab ich dafür nicht auch noch Zeit und Nerven. Stattdessen besorg ich mir ein gedankenloses neues, aus die Maus. So geht das.
Warum brauche ich eigentlich immer so lange, bis mir das schöne Fremdwort für "Menschenfreund" wieder einfällt?
B. sagt und dann ist der Besuch weg, ich schließe die Tür, drehe mich um und da ist dieses schwarze 20-Meter-Loch wieder, mitten in meinem Wohnzimmer. Während ich noch darüber nachdenke, ob ich gleich aus dem Fenster springe oder erst noch zur Brücke fahre, verfalle ich schon wieder in Lethargie (Anm. d. Autorin: Lethargie - Auch so ein Wort, das man der T9-Texterkennung eines Handys erst beibringen muss. Ist es aber wert) und sitze die Zeit bis zum Schlafen irgendwie ab. Wir sind uns einig, ihr fehlen Ziele. Vielleicht auch nur ein Tritt in den Hintern. (Über mich sprechen wir glücklicherweise nicht). Außerdem habe ich Ziele, nur zu viele (Nein, nein, jetzt bloß nicht Pumuckl zitieren! Das fehlte noch.).

Vielleicht ist es der Kreislauf meiner Ängste und nicht der wiederkehrender Zustände .
[nach innen]
 
 
23
Januar
Selbstzensur
Ich gäbe mir mindestens ein "gut".
[nach innen]
 
 
16
Januar
Es gäbe vieles, worüber man schreiben könnte.
Wenn man es in Worte fassen könnte.
[nach innen]
 
 
08
Januar
It was me, waiting for me.
Seine Chancen sollte man nutzen, denn manchmal besuchen sie einen nur einmal. Lässt man sie vorübergehen, winken sie vielleicht noch lässig mit der Hand, man sieht nur noch ihren möglicherweise schönen Rücken und das herablassende Grinsen im sich wegdrehenden Gesicht.
Wenn man aber damit beschäftigt ist zu überlegen, ob man diese Chance, eine die man schon lange einmal haben wollte, auch tatsächlich nutzen möchte, ob es einen voran bringt, ob es nicht vollkommen ausreichend ist, darüber zu phantasieren, ob die Phantasie der Realität nicht bei weitem überlegen ist, kommt man gar nicht erst in die ernsthafte Verlegenheit, zuzugreifen und sich ihr zu stellen.

Schade, irgendwie. Andererseits: Das wäre nicht ich gewesen. Nur die, die auf mich wartet. Und es hätte ganz sicher nicht geholfen, dass ich eher dort ankomme.
[nach innen]
 
 
02
Januar
Es heißt landläufig Angst ist kein guter Ratgeber und ich neige dazu, dieser Aussage Glauben zu schenken.
Man muss etwas wagen, sich trauen, möglichen Rückschlägen lächelnd ins Gesicht schauen und ihnen signalisieren "Leckt mich, ihr schreckt mich nicht!". Man muss über eigene Schatten springen, oder über die der Vergangenheit, manchmal auch über die anderer Menschen. Man muss sich überwinden, Risiken einzugehen, die man nicht von vornherein absehen kann, und man muss es wagen, sich dabei vielleicht schmerzhafte Verletzungen zuzuziehen. Oder Ablehnung. Oder Erwiderung.
Man muss etwas wagen. Sonst taugt es alles nicht.
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29
Dezember
Devil Dance
Heute Nacht tanzte ich, als wäre der Teufel hinter mir her.
Im gewissen Sinne war er das auch, bei der letzten, der wirklich allerletzten Dienstagsparty im Wohnzimmer, der Lieblingsdisco, ich kann nicht sagen "dem Tempel meiner Jugend" - denn das war eine andere Örtlichkeit, die schon längst ausgebrannt ist und die damit ganz weit oben auf der Liste meiner unwiderbringlichen Heiligkeiten rangiert - aber eben ein Ort, wo man hingehen und Freunde treffen und sich wohl fühlen und trinken und tanzen konnte.
Der Teufel war also hinter mir her und da ich ihn heute nicht mit Wodka-Kirsch betäuben konnte, musste ich schnell sein.
Er versuchte mich mit vielen meiner Lieblingslieder einzuholen.

One step, two steps, getting closer
I´m the figurehead on the ship of fools
Caught in the trap of your lies
The swamp is a dangerous place to be
It´s not safe to hope for the best without preparing for the worst
Keep the herecy alive another hour, another day another
time.
Tilt!

Und noch viel mehr davon. Aber die Texte griffen nach mir und verfehlten mich, kratzten nur an und fielen dann zurück.
Heute besiegte ich den Teufel, denn ich war schneller als er, ich tanzte besser und mehr und war außerdem weit übler gelaunt als er. Vielleicht hatte er ein wenig Angst vor meiner Laune.
Ein Katzenklo kaufte ich auch. Ein Eckklo, um genau zu sein. N. sagt, das sei praktisch, dann träte ich nicht sofort beim Verlassen der Dusche auf die verstreute Katzenstreu, sondern erst beim nächsten Schritt. Toll. Mein Leben hat mehr Sinn mit einem Eckklo für Katzen. Zumindest beschloss ich das heute. Noch drei Tage.
[nach innen]
 
 
27
Dezember
Vier Tage
Ihr Gesicht ist voller Falten, sie werden ständig tiefer, zerklüften es. Aber wenn sie lacht, dann hat sie strahlende, glatte kleine Wangen in all den Falten. Und man weiß, wie sie jung aussah.

"Aber wir hatten doch gesagt, keine Geschenke!" Das ist auch kein Geschenk, es ist ja nicht eingepackt. Das ist eine Gratifikation, weil du so brav warst in diesem Jahr. Soso.

Ein seltsamer Tag, so schön. Und so zerrissen. Die Frage nach warum und wieso, nach richtig und falsch, nach angemessen und unangemessen verwirbelt, verschwindet in sich selbst. Wichtig ist das Sein, in diesem Moment. Zukunft, Vernunft? Wen interessiert schon Zukunft oder Vernunft an einem guten Tag?

Bei der Geburtstagsfeier des seit Jahren weit entfernt wohnenden und jedes Jahr an seinem Geburtstag in die alte Heimat zurückkehrenden Freundes treffe ich ihn seit langem wieder - wir kommunizieren seit Monaten ausschließlich über den gegenseitigen Anrufbeantworter.
Er arbeitet seit dem Sommer bei einem neuen Arbeitgeber weit weniger für weit mehr Geld. Seitdem er überhaupt wieder Freizeit hat (früher kamen seine kurzen Wasserstands-Mails oft abends um zehn noch aus dem Büro), fällt ihm auf, wie leer sein Leben ist. Und wie oberflächlich es geworden ist. Auch verschwendete Lebenszeit ist ein Thema. Und die Liebe, nach der wir suchen. Als ich eine neue CD einlege und ein bestimmtes Lied abspiele, sagt er, es wäre schön, mal wieder dieses Lied zu hören. Und schaut ungläubig, als es in diesem Moment anläuft. Wir sinnieren darüber, gemeinsam nach Leipzig zu gehen. Wir brauchen beide nicht viel, ein wenig soziales Umfeld, eine Stadt in der man sich wohlfühlen kann. Eines vor allem: einen Bezug, einen Freund.

Ich beginne, mich über die Arroganz der Jugend zu ärgern, als er sagt, für so einen Job sei er sich zu schade. Dann denke ich daran, dass ich auch mal so jung und arrogant war und genauso dachte wie er. An meiner Aussage, er solle sich besser daran gewöhnen, dass ihn jeder Job auf Dauer ankotzen und langweilen werde, verschreckt mich am meisten meine eigene Resignation.

Die spontane Rose hat ihren Platz gefunden.
Ich bemerke, was er tut. Auch das, was er nicht tut.

Sie kichert und sagt Und dann habe ich Mist gebaut, ich habe ihn geküsst, mitten auf den Mund. Und habe ihm gesagt, ich habe alle Zeit der Welt. Wenn ich genau drüber nachdenke, habe ich noch viel mehr Blödsinn geredet an dem Abend. Aber ich bin entschuldigt, ich war angehübscht von zu viel Sekt. Stell dir das mal vor, ich! Und wir lachen zusammen und ich erzähle ihr von meinem Traum, und davon, wie laut ich lachen musste als ich aufwachte. Den Bauch musste ich mir halten vor lauter Lachen, hohohohahahahihi - nicht weil er so lustig gewesen wäre, eher weil er so unwahrscheinlich war. Als der Traum dann anfing, sich tatsächlich abzuspielen, war ich kurzfristig sprachlos und völlig unkommunikativ, stell dir das mal vor: ich, sprachlos! An der entscheidenden Stelle nahm die Realität aber doch eine andere Abzweigung als der Traum. Da konnte ich dann auch wieder reden.
Auch darüber lachen wir laut (Ob uns nach Lachen zumute ist, ist ja eine andere Sache).

Vorwiegendes Gefühl über diese vier schwierigen Tage: Wärme. Willkommen sein.
[nach innen]
 
 
wechselnd anwesend seit 7514 Tagen
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