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... neuere Stories
14
April
Heute würdest du 36 werden.
See my friend fall . Damit werde ich wohl leben müssen, denn etwas anderes kommt für mich nicht in Frage.
12
März
Das Leben als Assessmentcenter für die Anstellung als man selbst.
10
März
Auch so eine aberwitzige Sache:
Hart an sich selbst zu arbeiten, um weniger hart zu sich selbst zu werden.
07
März
Kleine Kostbarkeiten
Frühstück im Sonnenschein, ein dicker Fleck Butter unter der Marmelade und ein üblicherweise distanziertes Mutz, das sich ausgiebig den Bauch kraulen lässt.
05
März
Gestern eine Wand quer tapeziert. Sollte jeder mal machen, bringt neue Perspektiven.
16
Januar
Und wie sie dann erzählt, dass ein Freund von ihr sich im letzten Jahr umgebracht hat, genauer: sich erhängt hat, und wir eine Weile darüber gesprochen haben, wie es ist, wenn man sich von einem anstrengend gewordenen, paranoiden Freund zurückgezogen hat, eine Weile bevor er sich dann umbringt, und wem man Vorwürfe machen kann, und warum vielleicht auch nicht, denke ich zuerst daran zurück, wie hilflos sie damals war, und wie ich mich vorübergehend zurückzog, weil ich keinen Sinn darin sah, uns beide mit unser beider allumfassenden, wenn auch unterschiedlich gerichteten, Ratlosigkeit zu quälen. Und wie sie dann fragt, ob ich das nicht auch mal im Bekanntenkreis hatte, einen Selbstmörder, und wie mir der Atem stockt, weil ich nicht glauben kann, nicht glauben will, dass das, was ich höre, tatsächlich ausgesprochen wird. Und wie ich wieder zu Worten finde und antworten kann, ja, es war mein bester Freund, und wie der bis dahin schöne Abend jäh seine Unbeschwertheit verliert und auch schnell endet. Und wie mir klar ist, dass dies einzig mein Leben ist und nicht das anderer, und dass ich nicht ständig gefragt werden will und muss, wie ich denn inzwischen so damit klarkomme. Und wie ich aber glaube, dass er so sehr zu meinem Leben dazu gehört, so sehr wie er mich im Leben und im Tod beeinflusst und verändert hat, dass es mir fast schon obszön scheint, mit mir befreundet zu sein und sich dieser mein Leben vollkommen umkrempelnden Tatsache nur mehr ungenau zu erinnern. Macht aber nichts, denn ich überlebe ja alles. Wie ich inzwischen weiß. Und bis ich heirate, ist alles wieder gut.
14
Januar
Und wenn
man dann erstmal 200 Meter durch den selbst in der großen Stadt noch liegenden Tiefschnee gerannt ist, geht es auch wieder.
07
Januar
Und wie einen immer mal wieder mit dem Gefühl beschleicht, irgendwie falsch im richtigen Leben zu wohnen; so, als sei die eigene Figur mit einem falschen Darsteller besetzt - mit der Aushilfe, weil der richtige Darsteller krank oder mit der Garderobiere durchgebrannt ist, vielleicht. Oder man selbst sei schon richtig besetzt, aber krankheitsbedingt nicht dazu in der Lage, die wenn auch nicht gewohnte, so aber doch erwartete Leistung zu bringen. Oder als sei die Rolle falsch geschrieben, für das Setting, in dem sie stattfinden soll. Irgendso etwas. Man hatte sich das doch anders vorgestellt, irgendwann einmal, als man noch intensiv darüber nachdachte, was später kommen würde.
04
Januar
Morgen wieder zur Uni. Fünf Wochen, zwei Referate, eine Klausur, eine mündliche Prüfung noch, dann ist es vorerst überstanden. Zwischen den zweifellos vorhandenen, klaren und strahlenden Momenten, in denen ich sicher bin, genau das genau hier tun zu wollen, nach wie vor deutliche Zweifel. Muss ich das wirklich haben, ist es das, was ich wollte, oder hänge ich nur, wie so oft, einer unerreichbaren Idealvorstellung nach?
Antworten sind aus. Heute nicht vorhandene Kopfschmerzen und einen vergrippten kbB gepflegt, weiterhin meine Faulheit und den wilburschen Drang nach exzessiver Zuwendung. Es könnte ingesamt also schlimmer sein. Gestern den Abend mit der Besten verbracht, molekulare Cocktails gemischt, festgestellt, dass die zwar lustige, gelegentlich auch anzügliche Bilder nicht nur im Kopf erzeugen, letztlich der profane White Russian dann aber doch deutlich besser schmeckt. Überhaupt, es sind Abende wie diese, die mich merken lassen, wie gute Freunde ich habe - eine Gewissheit (nicht: ein Wissen), die mir gelegentlich verloren zu gehen droht, aus Gründen, die ganz allein bei mir selbst liegen. Neulich im Gespräch mit der m. eine Tatsache erst ausgesprochen, dann erkannt: In Köln war ich häufig unglücklich, aber meistens entspannt. In Berlin ist das Gegenteil der Fall. Der kbB hat es bemerkt und sich gemerkt, um mich Tage später darauf anzusprechen. Natürlich ist es nicht schön, aber ich will es nicht wieder anders. An der Entspanntheit kann ich besser arbeiten als am Glück. In der Distanz sich in Distanzlosigkeit üben, das ist ja auch so eine Kunst, die ich bewundere. Ich bin mir unsicher, ob ich draufhauen oder doch lieber darüber lachen möchte. Aber: dies ist ein freies Land, nicht wahr? Und wo ist nochmal genau das Problem? Und wie er da stand, Spiegelbild seines Vaters, und laut und anlasslos das Haus zusammenbrüllte, da war ich wieder acht oder elf oder vierzehn Jahre alt, ballte die Faust vor Wut und Ungerechtigkeit, den Kopf zwischen den Schultern eingezogen in Erwartung des Unerlässlichen. Der Moment der Erkenntnis, ich bin nicht mehr acht oder elf oder vierzehn, und die brüllende Witzfigur da ist nicht der Vater, sondern der Sohn, und ich brüllte zurück, längst nicht so laut wie er, denn das kann ich gar nicht, aber immerhin. Die Versöhnung blieb aus; ich kann nicht eine Stunde später so tun, als wäre nichts gewesen, auch, wenn das dort das übliche Vorgehen ist. Ich kann es nicht, und ich will es nicht. So einfach ist das. Bassspielen ist übrigens nicht ganz so einfach.
22
Dezember
Heute mit einer Versicherungsschergin darüber diskutiert, warum sie meinen Schaden nicht bezahlen will. Bei der ultimativen Erklärung "Wir akzeptieren dieses Teil nicht als Rohr, weil wir dieses Teil nicht als Rohr akzeptieren" in haltloses Lachen ausgebrochen und gefragt, ob sie mir nicht zutraue, zwei verschieden lautende Teilsätze am Stück zu verstehen.
Am Ende von der angepissten Schergin darüber informiert worden, dass sie ein Scherge sei. Kann ich ja auch nichts für, wenn er so eine feminine Stimme hat. Mich freundlich entschuldigt und mein Schreiben angekündigt. Wir werden noch darüber zu reden haben, was ein Rohr ist und was keins. Wahrscheinlich aber nicht er und ich. Überbrühter Ingwer als Tee. Es gibt nichts besseres in diesen Tagen. Heute schon erreichte mich das Weihnachtspaket einer verschollen geglaubten Freundin. Und es sind noch zwei ganze Tage, bis ich reinschauen darf. Manchmal ist das Leben ganz schön gemein. Falls Sie sich mal unsicher sein sollten, wohin Sie gehören: Fragen Sie doch hilfsweise jemanden, wohin Sie nicht gehören. Die Antwort schränkt Ihre Auswahlmöglichkeiten schonmal ein Stück weit ein. Die dazu gehörende Desillusionierung legen Sie als positiven Nebenaspekt der Wahr- und Klarheitsfindung ab. Seit Tagen das Gedaddle um den kulinarischen Inhalt des Heiligabendgelages und, wie könnte es auch anders sein, Silvester. Entspannte Rentnerveranstaltung versus einsamer Ostseestrand versus Party, auf die man keine Lust hat versus Decke übern Kopf ziehen und hoffen, dass es vorbeigeht. Hat jemand zufällig Ahnung, wo man ein Auto mit Standheizung leihen kann? Morgen ist mein letzter Arbeitstag in diesem Jahr. Ich danke, wem auch immer ich dafür danken darf, dass ich mich der Patientenfront für ein paar Tage fernhalten darf. Stattdessen werde ich Billard spielen, Wein trinken und Raclette machen. Ein Rohr reparieren. Lauter so schöne Sachen. Und Sie, Sie haben ein paar schicke Tage, ja? Machen Sie mal. Schaden kann es nicht.
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