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16
Juli
Gestern
scheiterte ich, glücklicherweise nur vorübergehend, grandios an der ausschließlich logischen Aufgabe, ein Set mit schätzungsweise 100 (es waren 14) unterschiedlich geformten Teilen so zu verstauen, dass alle einen Platz finden und nichts beim Versand kaputtgeht.

Und heute fahre ich zur Belohnung, dass es am Ende, um kurz vor zwei Uhr morgens, dann doch noch geklappt hat, weg, ein wenig Urlaub machen.
Und Sie, Sie lassen es sich bitte auch gut gehen, ja?
[Leben. All das.]
 
 
06
Juli
Gestern ausnahmsweise mal wegen der Referatsabsprache mehrere Telefonate und ungefähr 20 Textnachrichten auf dem Handy entgegengenommen und beantwortet. So muss dieses "beliebt sein" sich anfühlen. Anstrengend.
[Leben. All das.]
 
 
04
Juli
Palimpsestalim.
Während ich heute zwischen heißer Loggia (offline Lesen für die anstehende Kunstgeschichte-Klausur mit selbstgemachter Erdbeer-Minz-Limonade und reichlich Eis) und vollkommen überhitztem Arbeitszimmer (arbeiten am Referat zu fünft, Kontakt per Email ("My Name is Monolog, as in, äh, Monolog, and not Meike, as in, parts of my surname, sorry for that!") hin und her pendelte, dachte ich, ach, das Blog, das könnte ich so einen Tag vor zwei Wochen Urlaub ja eigentlich auch mal wieder in Betrieb nehmen. Getan.

Da bin ich also wieder. So richtig weg war ich ja eh nicht, insofern wird das jetzt keine übergroße Überraschung sein. Für die, die hofften, ich würde wegbleiben: Tut mir gar nicht leid.

Wir, also das Blog und ich, sind zwar nicht direkt in Therapie, wie ich neulich andeutete, sondern ich habe, jedenfalls denke ich das momentan, eine deutliche Scheißegalhaltung gegenüber seinen Gemeinheiten angenommen - immerhin. Den Gemeinheiten anderer gegenüber arbeite ich noch dran, aber man kann ja auch mal kleine Schritte gehen und sich an ihnen freuen.

In der Zwischenzeit, ziemlich genau zwei Monate ist mein letzter Beitrag ja nun her, ist viel und nichts passiert; nicht viel, was das Aufschreiben und öffentliche Aufarbeiten dringend erfordern würde, aber vieles, was zumindest nicht ausschließt, mal erzählt zu sein.

Da wäre zum Beispiel die mich beständig überraschende Rechtschreibprüfung meiner Textverarbeitungsmaschinerie, die mich bereits zu unerwarteten Heiterkeitsausbrüchen führte, beispielsweise mit der lustigen Frage nach: "Häretiker" = Meinten Sie: "Diabetiker"?
Äh, nein. Aber danke für die Inspiration. Häretiker passt schon.

Oder mein neues Laptop, das wunderschön rot ist, sich allerdings weigert, WLAN zu lernen. Ich bin, was technische Probleme angeht, ungeheuer resistent, man könnte auch sagen faul, sodass ich kurzerhand beschloss, es derartig zu verkabeln, dass allein die Idee, es mittels seines theoretischen WLAN-Könnens zu nutzen, vollkommen abwegig scheint. Problem also gelöst.

In der Zwischenzeit fiel mir auch die beste Legitimation dafür ein, dass ich mit Holzkohle grillen muss und nicht mit Elektrodings: Ich komm ausm Ruhrgebiet, natürlich grill ich mit Kohle!
(Leider nicht so oft, wie ich gern würde, aber wenn man doch auch nur Loggia, Todesstreifen oder diese eine Freundin mit Garten hat?!)

Das Nachbarsbalg ist gut 1 1/2 und kann kein einziges Wort sprechen. Andererseits, wenn man ausschließlich Grunzen vorgelebt bekommt, lernt man wohl auch nur Grunzen.

Sind Sie schonmal während eines Deutschland-Spiels Einkaufen gefahren? Falls nicht, sollten Sie mal. Abgesehen von der Tatsache, dass Sie möglicherweise den einen oder anderen Laden gerade wegen des Spiels geschlossen vorfinden, kommen Sie in den Genuss von einem Verkäuferüberschuss, wie man ihn ansonsten in unserer unterbezahlten, dienstleistungsarmen Zeit nicht kennt. Radio gibts natürlich auch überall, also verpassen Sie nichtmals die Tore. Sehr entspannend, das. Für mich könnte immer WM sein, abgesehen von dieser hässlichen Markierung von Autos, Häusern, Tieren. Wie Herr vert in seinem eigenen Wohnzimmer schon anmerkte, es wäre einfach zu aufwändig, überall den hässlichen, gelben Streifen abzuschneiden. Was die sich damals dabei gedacht haben, als man diese Fahne gestaltete, weiß ich auch nicht so recht.

Was ich ebenfalls nicht weiß ist natürlich, wer dieses verschissene Wetter bestellt hat. Ich war es jedenfalls nicht! Und jetzt komme mir keiner, anders fanden wir es auch nicht toll. Ich finde so ziemlich jedes andere Wetter deutlich toller als Sauna. Überhaupt: Wenn ich Sauna will, geh ich dafür in eine zu bezahlende Institution, die mich nach dem Schwitzen wieder als zivilisierten Menschen, jedenfalls im Rahmen des mir möglichen, in die Freiheit entlässt.

Das Wetter macht augenscheinlich auch vor der Laune anderer nicht Halt: Vorgestern wurde ich Zeugin einer unschönen Szene, in deren Verlauf Phrasen wie "Blödes Arschloch" und "arroganter Wichser" fielen, und wegen was nochmal? Ach ja, da hatte sich einer erdreistet, an einer Theke mit zwei offenen Kassen davon auszugehen, dass dies die kaufende Allgemeinheit dazu legitimiere, sich in zwei Schlangen anzustellen. Später gabs dann noch eine Beschwerde einer anderen Einkaufenden, weil die beiden Kassierer nicht eingegriffen hatten. Ich sag Ihnen, dieses Wetter tut niemandem gut. Echt nicht.

Neulich rief mich der Leiter einer anderen Außenstelle versehentlich an und maulte stante pede los, ob denn der Kollege Soundso nicht da sei. Freundlich wie ich bin, versuchte ich nicht nur, herauszufinden, ob dem so war und ob ich den Anrufer gegebenenfalls direkt zum gewünschten Kollegen durchstellen konnte, sondern informierte ihn informell darüber, dass es tendentiell sinnvoll sein könne, wenn man denn einen bestimmten Kollegen erreichen wolle, dessen Telefonnummer zu wählen und nicht die einer gesamten Stelle, die um die 60 Mitarbeiter beheimate. Auf die Frage, ob ich jetzt unverschämt werden wolle, entgegnete ich dann vorsichtshalber nichts mehr, weinte mich allerdings später bei meiner Chefin aus, die, und das ist eine Leistung, deutlich mehr Haare auf den Zähnen hat als ich. Jedenfalls weiß dieser Leiter nun, dass es sich nicht gehört, "verdiente Mitarbeiter anderer Stellen" (ja, ich) auf diese Weise anzugehen. Ich mag meine neue Chefin, sagte ich das schonmal? Jedenfalls, solange sie mich auch mag. Über das mögliche "wenn nicht mehr" denke ich jetzt einfach mal nicht nach.

Ansonsten, einiges ist anderen passiert, das mich dorthin zurückwirft, dieses eine Leben als Chance zu begreifen - was mir zwar grundsätzlich eher schwer fällt, aber nunmal als Tatsache zu werten ist. Also versuche ich das nun. Und auch, eine nicht anmaßende Trauer- und Genesungskarte gleichzeitig zu schreiben, einem Menschen aus meiner Vergangenheit, der mir nie wirklich nahe stand, aber doch nahe genug, um beim Hören der Neuigkeiten in Tränen des Mitgefühls auszubrechen.

Sie sehen, meine Heulsusenhaftigkeit ist auch nicht verschwunden, aber wer wollte das nach gut 30beinahe 40 gemeinsamen Jahren noch erwarten?

Da gibt es übrigens, hallo Berliner und nahe Wohnende, am nächsten Wochenende diese Tagung, bei der es mich schmerzt, nicht teilnehmen zu können. Vielleicht mag ja jemand wenigstens Freitag Morgen hingehen und mir berichten, was kluge Leute zu den Herren Haas und Dath zu erzählen haben. Es kostet nichts und man muss sich auch vorm Hingehen nicht anmelden. Meinetwegen könnne Sie sich dann auch abends was zum Tatort reinziehen, soll mich nicht stören.

Und ein monologischer Erstbeitrag nach Pause wäre ja kein richtiger monologischer Erstbeitrag nach Pause, wenn es nicht auch Musik gäbe. So Sie denn mögen, können Sie jetzt zur Abrundung der meiner Meinung nach großartigen Combo Blessure Grave ein Ohr leihen. Oder vielleicht sogar zwei.

Guten Abend.
[Leben. All das.]
 
 
30
April
Auf dem Tisch der Kollegin, an dem ich gestern arbeiten musste, steht eine Postkarte mit dem Titel: "Drei Worte über das Leben: Es geht weiter." Weitermachen also.
In ihrem Schreibtisch fand ich ein Geschenk für mich, eine skandinavische DVD. Ein Abschiedsgeschenk, und dabei ziehe ich doch nur in eine andere Etage. Ich war gerührt. Ach was, ich bin es noch.

Gestern habe ich auch meine alte Chefin, die unnötigerweise noch mehr Karriere machen will, verabschiedet. Geheult hatte ich bereits letzte Woche bei der inoffiziellen Verabschiedung, also konnte ich mir das gestern sparen. Tränenökonomie, quasi. Man hat ja heutzutage nichts mehr zu verschenken.
Zum Abschied sagte sie mir, ich sei eine tolle Sachbearbeiterin. Nun ist das nicht unbedingt der Satz, den ich als den schönsten oder hörenswertesten meines Lebens beschreiben würde, aber aus ihrem gestrengen Mund und aus ihrer firmentreuen Haltung heraus ist es vermutlich das größte Kompliment, das man bekommen kann.
Ab Montag dann, hallo Mai!, eine neue Chefin und eine neue Hasskollegin. Nicht, dass die Abneigung neu wäre, neu ist lediglich, dass ihr Objekt direkt hinter einer immer offenen Trennungstür sitzt und leider sehr laut und noch sehrer aufdringlich ist. Glücklicherweise bin ich kein Mann, also dürfte sich, ihrem üblichen Vorgehen nach, die aufdringliche Freundlichkeit innerhalb kürzester Zeit in tiefschweigsames Mobbing gewandelt haben. Was ich als den deutlich angenehmeren Zustand empfinde.
Angenehm ist auch, mit einem einzelnen Kollegen allein in einem Büro zu sitzen, in dem fünf von uns Platz hätten. Ich sortiere bereits Poster, mit denen ich dem Raum einen Hauch von Belebtheit geben kann. Die eine Pflanze, die man uns zugestanden hat, sorgt nicht gerade dafür.

Ich habe neue Martens. 14-Loch, knallrot, und der Knüller: Mit Schnürung und Reißverschluss nebeneinander. Stiefel, die ich auch alltags anziehen kann, ohne zwei S-Bahnen zu verpassen und die trotzdem hübsch sind, weil die Reißverschlüsse nicht schamhaft an der Seite versteckt sind, sondern sich in die Schuhfront integrieren.

Heute den teuersten Termin meines Lebens vergessen, 50 Euro kostet der Luxus meiner Abwesenheit mich. Ich habe natürlich eine Ausrede, aber wen interessiert schon, dass mein Tag bereits unüblich mit Studie vor Original in der Neuen Nationalgalerie begann (sehr empfehlenswert, viel Grosz, Kirchner und Konsorten versammeln sich gerade dort), gehetzter Verspätung zur nächsten Vorlesung, bei der ich beichten musste, dass der Unidrucker sich geweigert hatte, mein Bisexualitäts-Lesetagebuch auszudrucken, und dann die Nachricht, dass der kbB sich so tief in den Finger geschnitten hatte, dass er einen Arzt aufsuchen musste. Da war mein Termin aber eigentlich auch schon zumindest angelaufen. Meine Generalausrede ist ja, dass jeder Tag, der mit dem Aufstehen beginnt, mich schon irgendwie stresst.
Unter objektiven Gesichtspunkten betrachtet, zählt wohl keine meiner Ausreden, Pech gehabt. Ich zahle schließlich dafür. (Autsch.)

A propos Geld: Haben Sie schonmal die Nahtoderfahrung gemacht, mit 4,90 Euro in der Tasche vor einem Geldautomaten zu stehen und dem dabei zuzusehen, wie er Ihre EC-Karte einzieht? An einem Freitag Nachmittag? Falls nicht: Das ist nicht lustig.
Wenn Sie dann noch ein Sparbuch haben, dessen Geheimnummer Sie erst nicht wissen, dann dabei haben, aber die Karte nicht, und dann beides dabei haben und feststellen, Sie haben die falsche Geheimnummer dabei und es muss offensichtlich eine neuere geben, von der Sie aber gerade überhaupt nicht wissen, wie Sie an die kommen sollen.** Dann sind Sie ganz schön am Arsch oder heißen wie ich Verpeiltolog. Ich glaube, mein Hirn möchte mir etwas mitteilen, habe aber vorsorglich den Verständigungscode monolog-Hirn gelöscht. Ich kann keine Erkenntnisse brauchen, deren Umsetzung unmöglich ist.
Auch nicht im eigentlichen Sinne lustig: Der Versuch, mit dem Dienstleister anschließend zu kommunizieren. Nach der zweiten, meine vorhergehende Mail nur peripher inhaltlich streifenden, Antwort habe ich es mir nicht mehr verbieten können, die Floskel, man hoffe, mir mit den Ausführungen geholfen zu haben, mit einem deutlichen "Haben Sie leider nicht" zu beantworten.

Ach, und der Gasanbieter. Der schreibt lustige Briefe und danach führen wir lustige Gespräche, die mich Geld und Nerven kosten und die leider auch bislang noch ergebnislos sind. Das Schlimme ist: Sollte ich jetzt wechseln, erwartet mich dasselbe Dilemma vermutlich auch dort. Der Dreck am modernen Dienstleistertum: Unser Service ist zwar scheiße, aber gehen Sie mal woanders hin. Die immanente Drohung dessen, was da kommen mag, geht nicht an mir vorbei. Ich will meine Ruhe, warmes Wasser und nicht über den Tisch gezogen werden. So exklusiv sind diese Wünsche doch eigentlich nicht.

Die Feliden stehen momentan in einem eifrigen Wettkampf darum, wer seinen Hintern am längsten in einen der Loggienblumenkästen massieren kann, bevor er oder sie von mir unter wüsten Drohungen daraus vertrieben wird. Ich sehe schwarz für die Zukunft meiner Pflanzen. Und manchmal auch für die der Feliden.
Meine Zukunft ist ja eh besiegelt: Unfalltod oder Mord, wie mir ein Exfreund glaubhaft versicherte. Mir egal, Hauptsache, es geht dann schnell, wenn es soweit ist.

Und, übrigens: Der Cabman ist der Größte!





** Falls Sie sich um meine monetäre Zukunft sorgen sollten: Ich habe die neue Geheimnummer gefunden, kann also Brot und Kekse kaufen. Alles wird gut.
[Leben. All das.]
 
 
06
April


Ich weiß ja nicht, was Sie so an Ostern gemacht habe, aber ich, ich habe einen auf Ostern gemacht. Und weil Ostern allein ohne Kinder und andere Suchende irgendwie langweilig ist, habe ich auf Ostern am Meer gemacht. Da war zwar auch nicht viel los, aber eigentlich wollte ich das auch nicht.



Das da rechts im Bild bin ich, das linke ist die Erdbeere. Nur, falls Sie sich fragen sollten.

Am Meer trifft man in seltsamen Städten auf seltsame Örtlichkeiten:



Essen und Trinken in Ekelsdorf. Dann Kotzen. Stand da aber nirgendwo. Später war aber auch alles wieder in Ordnung:



Das war allerdings auch nicht mehr in Ekelsdorf, sondern irgendwo im Niemandsland rund um Grömitz. Der Erdbeerkuchen war meiner, denn die Erdbeere isst sich natürlich nicht selbst. Warum sie sich aber selbst trinkt, ist mir bis heute ein Rätsel.



Wenn man einem Backosterhasen zuerst den Kopf und danach die Füße abbeißt, ihn dann nach vorn kippen lässt, sieht er übrigens aus wie eine Ente. Das zu dokumentieren gelang mir allerdings nicht, denn die Ente war zu lecker, um noch lange zu leben.

In diesem Sinne: Ich hoffe, Sie hatten auch ein paar entspannte Tage,
[Leben. All das.]
 
 
02
März
Ich weiß jetzt gar nicht, auf welchem Stand Sie sind, weil, mein letzter
substantiierter Beitrag ist ja schon eine Weile her (man kann auch gern
drüber diskutieren, ob ich jemals einen solchen verfasst habe).
Eigentlich ist der Gedanke auch nicht weiter relevant, weil ich ja hier keinen Anspruch auf Vollständigkeit habe, Stichwort Tagebuchbloggen.
Ich mach ja mehr so ein Wochenbuchbloggen, stelle ich fest, wenn ich mal genau hinschaue, oder vielleicht sogar eher Zweiwochenbuchbloggen. Der Vorteil dieser Art des Bloggens gegenüber dem Tagebuchbloggen ist, dass vieles, was einen am Tag noch fürcherlich irritiert, aufregt, nervt, sodass man sich nichts Schöneres vorstellen kann als es tagebuchzubloggen, manchmal schon in der Nacht, auf jeden Fall aber in einer Woche dorthin verpufft ist, wo es hingehört: Weg. Ihr Vorteil: Sie müssen sich nicht ständig mit meiner Nörgelei beschäftigen. Mein Vorteil: Sie bleiben mir vielleicht lesend erhalten, weil ich Sie nicht damit nerve, so viel genervt zu sein. Eine win/win-Situation, nicht wahr?

Jedenfalls, der Großmutz ist krank, schon eine Weile lang, und wir waren auch schon beim Arzt, der Medikamente gab und Schonkost verschrieb. Ein paar Tage lang kochte ich dann Hähnchen und Haferfocken und Gemüse, und alles war gut. Bis ein paar weitere Tage vergangen waren und es wieder losging. Heute dann zum Vertretungsarzt, der entsetzt fragte, ob denn noch keine Kotprobe genommen wurde. Nein, wurde nicht, wir wollten jetzt eigentlich Blut abnehmen lassen. Der Arzt bestimmte, dass zuallererst mal Kotprobe angesagt sei, also wurde die genommen, Ergebnis positiv, irgendwelche Geißeltierchen, die ihn plagen. Geißeltierchen?! Na gut, wenns sein muss. Jetzt die Herausforderung, dem misstrauischsten unserer Mutzer sechs Tage lang morgens und abends eine halbe bittere Tablette einzuschieben. Das wird ein Spaß!
Und der leise Zweifel, ob die Wahl des eigentlichen Tierarztes eine so gute ist. Ich meine, er ist deutlich freundlicher zu Mensch und Tier als der Vertreter, er ist Naturheilkundler, was ich sehr begrüße, und bislang war ich immer zufrieden. Wie es allerdings bei ihm mit dieser Krankheit weitergegangen wäre, weiß ich nicht. Ich mag Unsicherheiten nicht, ich mag es nicht, nicht zu wissen, was das Beste ist. Für die Mutzen.

Ich frage mich ja außerdem, wie vertrauenswürdig ein Energieversorger ist, der ohne weitere Ankündigung mehrere hundert Euro vom Konto abbucht und dessen auf seiner Webseite angegebene Kontaktemail-Adresse nicht erreichbar ist, weil: "This_system_has_been_configured_to_reject_your_mail."
Na danke, als ob ich nicht schon genug mit Ablehnung zu tun hätte, jetzt also auch schon Mailboxen. Ich glaub, ich muss die Trösterin mal befragen, was das nun wieder heißen mag. Stichwort Arbeit am Selbst, und so.

A propos Arbeit: Gestern einen Anruf erhalten, bei dem ich beim Gegenüber nach zwei Minuten fruchtbaren Gesprächs und Inaussichtstellen einer Problemlösung durch die zuständigen Stellen einzig und allein den weiteren und dringenden Wunsch sah, sich auszukotzen. Bei mir, obwohl das Gegenüber längst erreicht hatte, was es wollte und obwohl ich nicht einmal ansatzweise zuständig für sein Problem war.
Manchmal frage ich mich ja, ob diese Leute niemanden zum Reden haben, zu Hause oder meinetwegen auch
bei ihrer Arbeit, und ob sie tatsächlich für die geballte Last ihres
schlichten Gemüts und ihre Unfähigkeit, Stress intern abzubauen, einen
Gesprächspartner brauchen, der sich nicht adäquat wehren darf und mit dem sie nichts weiter verbindet als ein Haftungsverhältnis nach Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches.

A propos Arbeit, zwei: Der Arbeitgeber vom kbB rief letzten Freitag um 20 Uhr an, im Wissen, dass er in einem deutlich entfernten Bundesland unterwegs war, und bat darum, dass er am Samstag in der Frühschicht antreten möge. Außerplanmäßig.
Am besten um sechs, aber wenn er ausschlafen wolle, auch gern um acht.
Manchmal ist es gut, wenn ich sprachlos bin, beleidigungs- und
arbeitsstimmungstechnisch. Da ich also sprachlos war, versprach ich nur, es auszurichten, und enthielt mich jedes weiteren Kommentares.
Acht Uhr. Ausschlafen. Meine Fresse.

Die Renovierungsarbeiten in der Küche sind abgeschlossen, den Wasserschaden an der Decke sehe ich jetzt einfach einmal nicht als mein Problem an, sondern als das der zuständigen Versicherung. Der Flur dafür, meine Herren. Da wartet viel Arbeit. Vielleicht sollte ich weniger bloggen (noch weniger?!) und mehr renovieren. Jaja, Mama. Schon gut.

A propos Mama: Neulich telefonierten wir, und ich erzählte von fortwährender Erschöpfung. Erstaunlicherweise keine Ermahnung, ich solle mich zusammenreißen, früher aufstehen und mehr arbeiten, sondern Verständnis. Sie wird altersmilde mir immer unheimlicher.

Die Vorlesungen im nächsten Semester versprechen interessant zu werden: Abba und Bisexualität. Ich glaube, ich arbeite ein bisschen weniger und studiere ein bisschen mehr.

Land unter im näheren Umfeld: Man trennt sich und leidet. Vor lauter
Versuchen, ein wenig aufzufangen, abzulenken und aufzumuntern, vergesse ich fast, dass ich ja noch eine eigene Konstitution habe. Also, eine, die auch ein wenig Zuwendung benötigt. Sie erinnert mich aber gern daran, auf eher schmerzhafte Art, aber das macht ja nichts, immerhin merke ich dann was.

Subtilität ist ja, wie Ironie, auch etwas, was viele nicht können. Macht aber auch nichts, ist nur belustigend. Gelegentlich.

Zum Schluss: Musik.
[Leben. All das.]
 
 
22
Februar
Als ich heute beim wegen Bohrlochausreißens nicht geglückten Aufhängen des zweiten Küchenschranks bereits murmelte, ob nicht ausnahmsweise einmal irgendetwas auf Anhieb klappen könnte, wusste ich noch nicht, dass die Wandfarbe auf der Flurwand mangels Grundierung abblättern, mir der Hammer auf den Fuß fallen (Klassiker!) und die Stichsäge im letzten Drittel des zu sägenden Teils abschmieren würde.

Ich glaub, ich koch jetzt mal was - und dabei passe ich genau auf, dass nicht noch was anbrennt.
Guten Abend.
[Leben. All das.]
 
 
31
Januar
Die anhaltende Diskussion mit dem kbB darüber, ob er nun gesagt hat, er fände meine Busspuren oder meine Bissspuren im Parmesan. In keinem Fall bin ich in diesem Haushalt die Person, die in einen Parmesan am Stück beißt, aber Busspuren, die verursache ich erst recht nicht.

Und wie meine Mutter mir in der ihr eigenen Art wiederholt präsentiert, dass ihr Leben ja mit 16, also in dem Alter, in dem ich geboren wurde, vorbei war. Und wie sie sich weder dessen bewusst ist, was sie damit sagt, noch ich ihr unterstellen würde, das zu meinen, was sie sagt.
Und trotzdem. Notwendig ist es wohl nicht.

Den monatlichen Großeinkauf mit dem Leihwagen gemacht, Katzenstreu und Essen und Getränke für die Menschen und all so Zeug, was zu groß oder schwer ist, um es selbst zu tragen. Jetzt haben wir Rücken, Muskelkater und Streit darüber, wer das Bier zu kaufen vergessen hat (ich war´s, aber das würde ich nicht zugeben). An den Wein hab ich immerhin gedacht.

Zwei Wochen Urlaub, so lange am Stück wie lange nicht mehr. Was stört es mich da, in ihnen lernen und Prüfungen ablegen zu müssen. Zwei Wochen frei sind zwei Wochen frei. Punkt.

Das Gefühl, genug herablassende Missbilligung für den Rest des Lebens über sich ausgeschüttet bekommen zu haben, zur Not sogar ein weiteres Leben damit überversorgen zu können.
Gut für das Sortieren der eigenen Kontakte.

Meine Träume werden immer, äh, interessanter. Krabbelte neulich noch Helmut Kohl durch das Bücherregal meiner Eltern, schieße ich jetzt scharf mit Socken aus meinen kaputten, roten Lieblingsstiefeln. Traumdeuter unter den Lesenden?

Und jetzt zu was ganz anderem: Hagen Rether. Da geh ich nämlich ganz gleich auf Besuch.
[Leben. All das.]
 
 
26
Januar
Seltsames Gefühl,
wenn man sich auf eine Weise zurechtgewiesen sieht, wie es seinerzeit nur maximal Mutti, die man nie "Mutti" nannte, oder die Kindergärtnerin tat. Aber, ach, man kann sich ja auch nicht immer alles zu Herzen nehmen, was andere so denken.

Und überhaupt, zu Wichtigem: Wo steckt eigentlich diese globale Erwärmung, wenn man sie mal braucht?
[Leben. All das.]
 
 
01
Januar
Nur zur Erinnerung:
2010, das ist auch das Jahr, in dem die Kollegin, die ich so gar nicht leiden mag, meine neue Chefin werden wird.
Also bloß nicht zu optimistisch werden.
[Leben. All das.]
 
 
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