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14
Juni
Hurricane
Pünktlich auf die Minute zum Beginn der Dresden Dolls treffen meine charmante, buntgestreifte Begleitung und ich auf dem Gelände ein, vorher war ich selbst bereits ein wenig uncharmant geworden, weil ich fürchtete, deren Auftritt zu verpassen. Dagegen gabs aber ein Bonbon von einem mir bis dato Unbekannten, und schwupps, war die monologische Welt wieder in Ordnung (Zitrone mag ich am liebsten - woher der das wusste, keine Ahnung).
Tatsächlich gibt es auf der Bühne keine Ringelstrümpfe zu sehen, was ich natürlich aus vielerlei Gründen bedaure. Pflichtschuldig will ich nach der Vorstellung den Gruß an die Strümpfe überbringen (und gleichzeitig die CD kaufen und ein Autogramm drauf geben lassen und sagen, wie toll ich sie finde und überhaupt), allein die sich ebenfalls ringelnde Warteschlange übersteigt meine Geduld und so wende ich mich lieber Turbonegro zu, deren Fans ja im Rufe stehen, keine Gefangenen zu machen. So scheint es mir auch, also schnell weg.

Dann Kettcar von hinten anschauen und mich ein wenig über diesen Menschenschlag amüsieren, der auf ein mit 60000 Besuchern ausverkauftes Festival geht und jemanden anmault, der vor ihm steht und ein bisschen Spaß haben will, heißt: ein wenig zur Musik wippt, mehr nicht. Das Leben kann so ungerecht sein. Jaja.
Kettcar-Fans tun übrigens tatsächlich so etwas wie pogen, ich hatte es ja vorher nicht glauben wollen.


Vorschnell zu Nine Inch Nails wechseln, die ich mir aus Sicherheitsgründen gleich auf der Leinwand anschaue. Man sieht irgendwie besser und der eigene Rücken, der eh nach zwei Stunde Rumstehen ächzt und stöhnt wie der einer Achtzigjährigen, dankt es in der Regel. Dort verliebe ich mich dann vorübergehend unsterblich in Trent Reznor, so bis ungefähr zum Ende des Konzertes. Festivalstimmung, naja. Er versucht, zum Mitsingen zu bewegen, was scheitert. Kommentar: Sorry, i thought this was a f**ing festival?!
Meine charmante Begleitung hat hinterher nur uncharmante Worte für deren Auftritt, zumal sie ihr die letzten 15 Minuten Kettcar vollends versauen (Haha, wir können lauter!).

Wir sind Helden mal wieder gelangweilt zur Kenntnis genommen - das ist ja auch so eine Mädchenband. Schöne Frontfrau, die ruhig mal singen lernen könnte.


Die Buntgestreifte und ich suchen an diesem Tag fast ausschließlich eins: Den Fluchtweg vor der Musik, die die andere hören will. Zwischendurch treffen wir uns zum Schwätzen, Essen, Trinken. Ist ja auch schön, und schließlich geht es um die Musik. Mir jedenfalls, was im Allgemeinen allerdings häufig auf grobes Unverständnis stößt.

Rammstein noch abgewartet wegen der Feuereffekte (OK, die haben wir ja jetzt auch gesehen, wie wär´s mit Heimfahren?).

Heimfahren? Bitte keine Entrüstung, natürlich Heimfahren, Zelten kommt überhaupt nicht in Frage. Die Buntgestreifte formuliert es, wie es besser nicht geht: "Jeder dahingehend unsichere Festivalbesucher sollte den Zeltplatz überqueren müssen, so am zweiten Tag. Um ganz genau zu wissen, warum er niemals dort zelten wird." Genau so ist es. Details spare ich aus.


Trail of Dead werfen am nächsten Tag gegen Ende ihres Auftritts halbherzig ihr Equipment über die Bühne, ins Publikum geflogene Drumkits werden von der Crew pflichtschuldig wieder eingesammelt. So geht wohl Rock´n´Roll.

Slut ist nett, so ungefähr wie Placebo und eine andere Band, deren Name mir partout nicht einfallen will. Da ich Placebo bereits kenne, verfolge ich den Auftritt eher unaufgeregt, im Gegenteil zu einem in der Nähe stehenden Besucher, der sich gar nicht mehr einkriegt. Ich will bereits nachfragen, woher er diese Begeisterungsfähigkeit hat - viel jünger als ich sieht der auch nicht aus (muss ja aber nichts heißen) - schon ist er hüpfend verschwunden.

Dass ich unrockbar bin, stellt sich nicht erst bei den Beatsteaks heraus, die mich gänzlich kalt lassen - auch die diversen Ansprachen während des Festivals bezüglich meiner Hässlichkeit weisen darauf hin (Glücklicherweise habe ich im Gegensatz zu nicht wenigen der anderen Besucher mein Aggressionspotential prophylaktisch daheim gelassen.). Ein Blick ins Gesicht des jeweiligen Gegenübers bestärkt mich in meiner kühnen Annahme, es sei in diesen Dingen durchaus als Experte zu bezeichnen. So what?!


Madrugada sind kuhl. Sehr kuhl. Leider die Hälfte verpasst, man frage mich nicht, warum. Zu den letzten Sekunden von Majesty aufs Gelände kommen, erstmal halsen. Zu There is no tomorrow drückt einer neben mir seiner kleinen Freundin einen großen Eiterpickel aus. Ob es für diesen Pickel tatsächlich kein Morgen gibt, sei dahin gestellt. Die Hygienebedingungen dieser Operation sprechen für sich, ich wünsche aber viel Glück.


Beck hat Wein und Früchte auf der Bühne, als guter Chef lässt er die Band trinken und essen und nebenher musizieren und bestreitet für eine Weile die Unterhaltung des Publikums fast allein. Außerdem trägt er Ringel. Ich vermisse Lost Cause, sonst aber nichts. Loser kennt natürlich wieder jeder da und wird ebenso natürlich gespielt. Festival halt.

Queens of the Stone Age spielen die drei Lieder, die ich kenne, sofort zu Beginn. Taktisch unklug, die hätten ja mal nachfragen können. Erstmal also was trinken, ist ja auch wichtig.


New Order sind großartig. Spielfreudig (kennt man ja auch anders) und wortreich (Und ich versteh diesen verfluchten Manchester-Akzent immer noch nicht richtig) gibts auch ein paar Joy Division-Stücke - man rate, welche. Für die richtige Beantwortung gibts aber keinen Preis, dafür ists zu einfach. Egal, s.o., Festival halt, es gibt Hits.


Die Ärzte? Ach ja. Routiniert, pubertär und spaßig. Sollte man mal gesehen haben, wenn man früher, als man jung war, zu ihnen getanzt und gestritten und gelitten und gelebt hat. Schön auch: Falsche Band! Egal. Hauptsache Headliner!


Natürlich sehe und erkenne ich wieder viele Menschen. Also, ich glaube, sie zu erkennen.
Da ich mich selbst bereits etwas länger kenne, weiß ich, wie weit ich mir dahingehend über den Weg trauen kann, nämlich kein Stück. Ständig erkenne ich Menschen, die ich eigentlich nicht kenne. Oder umgekehrt.

Sollte ich jedenfalls jemanden nicht erkannt haben, den ich hätte erkennen müssen: Bitte um Verzeihung. Die Entschuldigung bei denen, die ich nicht hätte kennen dürfen aber trotzdem erkannt habe, habe ich bereits hinter mir. Vielleicht gleicht es sich ja aus.

Jetzt erstmal zwei Tage Ruhe. Mindestens.
[that´s right, music!]

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Büdde? Da waren Menschen, die Sie als häßlich diffamieren wollten? (Haha, junge Menschen, wollen immer das Unmögliche!) Waren das niedertorfige Einwohner der örtlichen Tiefebene? Dabei durften Flaschen doch gar nicht aufs Festivalgelände. Ach ich weiß, die Flaschenböden, die die normalerweise als Brillen tragen, auch nicht. Das war's.

Blind und taub.

Die Joy-Division-Hits, sollte man meiner Meinung nach gar nicht mehr spielen. Andererseits, so nach 25 Jahren... ok, ich sehe schon, junge Menschen haben da ihren Spaß dran.

(Übrigens: Schön, daß Sie Ihren Sendemast wieder installliert haben.)
 
Ich war auch etwas unentschlossen. Love will tear us apart mochte ich ja nun noch nie. Transmission ist durchgenudelt, Atmosphere war ok.Gewünscht hätte ich mir dann aber doch ein paar andere Stücke, z.B. New dawn Fades oder Passover. Man kann aber ja leider nicht immer alles haben, und für Menschen wie mich, die keine Chance hatten, Joy Division jemals live zu sehen, wars dann doch in Ordnung.

Jaja, diese Festivalbesucher. Dass ich polarisiere, bereits ohne überhaupt einen Ton von mir zu geben, ist mir durchaus bewusst. So extrem wie diesmal wars aber schon lange nicht mehr. Gern erzähle ich ja die Anekdote aus der New Yorker Disco, als ich einfach nur auf einem Sofa saß und eines der vorbeistolzierenden Babes mich anschaute, dann unvermittelt "You are so ugly" sagte. Leider verpasste ich es, postwendend ein Bein auszustrecken. Dann hätte dieses Babe sich nämlich ordentlich auf die Fresse gelegt. (Aus diesen Vorkommnissen lernt man aber ;))
 
Formidabel eben, :-)

(Wenn noch mal was ist, ich klopp' die alle zusammen.)
 
Herr Kid, ich glaub ja nich, dass die Miss das zulässt. In mir tobte auch alles, aber sie sah total gelassen aus. Eine Kunst, sag ich Ihnen, eine Kunst.

Sehr, sehr schöner Beitrag übrigens, Miss Monolog. Ich überlege noch ein wenig, ob ich mich ausführlicher zu den Ignoranten bez. Kettcar äußere. Ma guckn ;o) Ach, und die Band, btw., war das nicht die, von der der Sänger mit der soundso zusammen ist, die wiederrum in hach-wie-hieß-der-Film-denn-nur mitspielte? Damit hattest Du mich nämlich dann auch völlig aus dem Konzept gebracht. Aber später fiel es Dir ein: Coldplay. ... Oder ich bin jetzt auf dem sowas von falschem Dampfer, ähem.
 
Ich bin ja eh so mehr der gelassene Typ.
Danke für das Angebot, aber Zusammenkloppen gewährte diesen Typen mehr Aufmerksamkeit als ihnen zusteht. Ich wehre mich auch gern verbal, und zur Not trete ich selbst mal kurz zu. Ich bewahre mir das für wirkliche Notfälle auf, wenn ich darf ;)

@lunally: Äh, welche Band jetzt? Die mit Kettcar für weit über 50 € am Fühlinger See spielt demnächst? Ja, das ist Coldplay.

Der ignorante Typ mit Kajal neben dir war ein ganz normaler Festivalbesucher, Liebchen. Der bewegte seinen kleinen Körper leider dieser vollständig angereisten Mittelklassefamilie zu sehr.
Ich hatte übrigens nicht übel Lust, dem beizustehen und ein bisschen mitzuwippen ;)
 
Na, die Band, die Du da oben suchst - so dünkt mich meine Erinnerung.

Zum normalen Festivalbesucher zähle ich mich ja mal gar nich, darum fand ich den Kerl auch strunzendoof und die Family tat mir leid. Und kleiner Körper - der Sohn der Mitteklassenfamilie hatte nicht einmal die Hälfte von ihm. Deswegen fand ich ihn ja auch noch mehr unmöglich, also den Kajal-Kerl. Aber Meinungen sind dafür da unterschiedlich zu sein. Und die Family hätten genau wie ich hinten besser gestanden. Aba war ja Kettcar, hey, da kann man doch nicht außer Sichtweite stehen, haha (ich frag mich auch bis heute, was die Leute da alle wollten, die meisten wussten ja nicht einmal wer spielte, puhhhhbuhhh!!!).
 
Nee, ich glaube, mit Slut haben die nun so gar keine Ähnlichkeit.

Und ich will das jetzt ausdiskutieren mit dem Kajaltypen ;)
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