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08
Februar
Google fragt, miss monolog antwortet.

Ja, meinen Opa. Ich war die Nüchternste und musste das Auto fahren, als der Anruf mitten in der Nacht kam.
Wir sind keine Lotterfamilie. Er lag bereits seit mehreren Wochen im Koma, und wir hatten nach und nach zu so etwas wie Normalität zurückgefunden - dahin, nicht jedes Telefonklingeln als den Anruf vom Krankenhaus mit der unweigerlich schlechten Nachricht zu erwarten, dahin, nicht morgens aufzustehen und darüber nachzudenken, ob er es denn nun heute schaffen würde, dahin, nicht immer an Oma zu denken, und was wir wohl mit ihr machen würden, wenn er tot wäre. Wie wir dafür sorgen könnten, dass sie allein weiterleben können würde.

Ich war die Nüchternste, die überhaupt einen Führerschein hatte und die sich in der Lage sah, ein Auto zu lenken. Ich war mit Freunden essen, das erste mal seit Wochen, dass ich in der Woche abends ausging, meine Eltern waren in der Sauna gewesen und hatten danach ihr Weizenbier getrunken. Und noch eins.
Oma und meine Tante hatten keinen Führerschein. Meine Cousine musste heulen.
Also sammelte ich sie alle ein, nachts. Ich hätte nicht fahren dürfen, aber dieses eine mal bereue ich nicht.
Opa lag in seinem Krankenhaushemd auf dem Bett. Der Mund stand ihm weit offen, die Zähne hatten sie ihm bereits vorsorglich herausgenommen, damit er nicht daran ersticken konnte. Daher war sein Gesicht eingefallen.
Er war noch nicht wächsern, und er war noch nicht kalt. Aber er war sichtlich tot, irgendwie seelenlos. Ich fasste seine Hand an und drückte sie. Dann ging ich. Es war nicht unangenehm. Er war mein Opa, und er war es doch nicht mehr.

Bei der Beerdigung saß ich neben Oma. Die meisten anderen heulten erst, dann schluchzten sie, dann aßen sie Kuchen. Dann tranken sie, dann lachten sie und dann schnatterten sie durcheinander.
Wir schwiegen. Sie hielt meine Hand, sehr fest.


So, google - noch Fragen?
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