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05
Januar
Als ich am 28.12. dachte, bitte lass doch jemand dieses Jahr enden, weil die Kraft auch schon am Ende ist. Da sagte mir jemand, dass das alles nichts bringen würde, weil doch zwischen dem Ende des alten und dem Beginn des neuen Jahre auch nur dieses eine, schmale Wochenende liegen würde.

Nachdem ich dann recht ok im neuen Jahr gelandet war und dem kbB glaubhaft versichert hatte, dass Bahnfahren einem verkaterten Mann, der was auf sich hält, überhaupt nichts anhaben kann, da konnte es das doch. Irgendwie.

Wir sind noch nicht umgezogen, die Verhandlungen ziehen sich noch. Momentan steht Tausch von Grundstück gegen Hund, Erlaubnis zum Einbau einer eigenen Tür und sonstige Annehmlichkeiten. Währenddessen kaufe ich Teile zur Küche hinzu, von denen ich nicht mit 100%iger Gewissheit weiß, dass ich sie werde nutzen können. Nennt sich das Optimismus?

Umziehen, zumindest vorübergehend, steht allerdings an. Falls also einer der geneigten Leser weiß, wo ich ab Juli für vier Monate mit drei Mutzen einziehen kann, der melde sich bitte bei mir. Ach ja, in Hamburg, meiner fast liebsten Stadt. Kann man ja mal machen, um meine Hamburger Lieblingsbloggerin zu zitieren.

Heute gab es was zu feiern, was möglicherweise morgen schon wieder nicht mehr zu feiern sein wird. Dafür habe ich den besten Wein geöffnet, den dieser Haushalt zu bieten hat und arbeite, allerdings seit einer Weile allein, daran, diesen auch fertig zu machen. Da ich bereits nach einem halben Glas quasi abgefüllt war (Erschöpfung, siehe oben), bin ich nun enthemmt genug, mal wieder ins Blog zu schauen schreiben.

Schlechte Nachrichten von anderen Seiten. Ich möchte zerspringen, aber es sind nicht meine Nachrichten. Also höre ich zu und bleibe ganz.

Das Gefühl, eine Spielfigur zu sein, nur mit einem nominalen Wert, also auch mit einer nur theoretisch existierenden, relevanten Haltung versehen zu sein. Nicht schön. Führt mir aber deutlich vor Augen, wie gut ich es üblicherweise habe. Demut. Und ein klein wenig Wut.

Und immer wieder der insgeheim verspürte Wunsch, all das einfach hinter mir zu lassen, die Beine in die Hand zu nehmen und zu verschwinden. Im Nichts und Nirgends.

`Cause tramps like us, baby we were born to run.
[Leben. All das.]
 
 
18
Dezember
...und dann sitzen wir beim Essen und Bier, und direkt nebenan läuft Joy Division, und wir wählen ein Lied nach dem anderen mit Bedacht aus und der Mann sagt "Gegen Joy Division kann kein Keyboard dieser Welt anstinken." Eine Feststellung, kein Ausrufezeichen.
Ich nicke, und er nickt, und wir haben glückliche, fröhliche und gerötete Gesichter, und nebenan in der Küche wartet noch der Keksteig auf uns.
[Leben. All das.]
 
 
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