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04
Juli
Palimpsestalim.
Während ich heute zwischen heißer Loggia (offline Lesen für die anstehende Kunstgeschichte-Klausur mit selbstgemachter Erdbeer-Minz-Limonade und reichlich Eis) und vollkommen überhitztem Arbeitszimmer (arbeiten am Referat zu fünft, Kontakt per Email ("My Name is Monolog, as in, äh, Monolog, and not Meike, as in, parts of my surname, sorry for that!") hin und her pendelte, dachte ich, ach, das Blog, das könnte ich so einen Tag vor zwei Wochen Urlaub ja eigentlich auch mal wieder in Betrieb nehmen. Getan.

Da bin ich also wieder. So richtig weg war ich ja eh nicht, insofern wird das jetzt keine übergroße Überraschung sein. Für die, die hofften, ich würde wegbleiben: Tut mir gar nicht leid.

Wir, also das Blog und ich, sind zwar nicht direkt in Therapie, wie ich neulich andeutete, sondern ich habe, jedenfalls denke ich das momentan, eine deutliche Scheißegalhaltung gegenüber seinen Gemeinheiten angenommen - immerhin. Den Gemeinheiten anderer gegenüber arbeite ich noch dran, aber man kann ja auch mal kleine Schritte gehen und sich an ihnen freuen.

In der Zwischenzeit, ziemlich genau zwei Monate ist mein letzter Beitrag ja nun her, ist viel und nichts passiert; nicht viel, was das Aufschreiben und öffentliche Aufarbeiten dringend erfordern würde, aber vieles, was zumindest nicht ausschließt, mal erzählt zu sein.

Da wäre zum Beispiel die mich beständig überraschende Rechtschreibprüfung meiner Textverarbeitungsmaschinerie, die mich bereits zu unerwarteten Heiterkeitsausbrüchen führte, beispielsweise mit der lustigen Frage nach: "Häretiker" = Meinten Sie: "Diabetiker"?
Äh, nein. Aber danke für die Inspiration. Häretiker passt schon.

Oder mein neues Laptop, das wunderschön rot ist, sich allerdings weigert, WLAN zu lernen. Ich bin, was technische Probleme angeht, ungeheuer resistent, man könnte auch sagen faul, sodass ich kurzerhand beschloss, es derartig zu verkabeln, dass allein die Idee, es mittels seines theoretischen WLAN-Könnens zu nutzen, vollkommen abwegig scheint. Problem also gelöst.

In der Zwischenzeit fiel mir auch die beste Legitimation dafür ein, dass ich mit Holzkohle grillen muss und nicht mit Elektrodings: Ich komm ausm Ruhrgebiet, natürlich grill ich mit Kohle!
(Leider nicht so oft, wie ich gern würde, aber wenn man doch auch nur Loggia, Todesstreifen oder diese eine Freundin mit Garten hat?!)

Das Nachbarsbalg ist gut 1 1/2 und kann kein einziges Wort sprechen. Andererseits, wenn man ausschließlich Grunzen vorgelebt bekommt, lernt man wohl auch nur Grunzen.

Sind Sie schonmal während eines Deutschland-Spiels Einkaufen gefahren? Falls nicht, sollten Sie mal. Abgesehen von der Tatsache, dass Sie möglicherweise den einen oder anderen Laden gerade wegen des Spiels geschlossen vorfinden, kommen Sie in den Genuss von einem Verkäuferüberschuss, wie man ihn ansonsten in unserer unterbezahlten, dienstleistungsarmen Zeit nicht kennt. Radio gibts natürlich auch überall, also verpassen Sie nichtmals die Tore. Sehr entspannend, das. Für mich könnte immer WM sein, abgesehen von dieser hässlichen Markierung von Autos, Häusern, Tieren. Wie Herr vert in seinem eigenen Wohnzimmer schon anmerkte, es wäre einfach zu aufwändig, überall den hässlichen, gelben Streifen abzuschneiden. Was die sich damals dabei gedacht haben, als man diese Fahne gestaltete, weiß ich auch nicht so recht.

Was ich ebenfalls nicht weiß ist natürlich, wer dieses verschissene Wetter bestellt hat. Ich war es jedenfalls nicht! Und jetzt komme mir keiner, anders fanden wir es auch nicht toll. Ich finde so ziemlich jedes andere Wetter deutlich toller als Sauna. Überhaupt: Wenn ich Sauna will, geh ich dafür in eine zu bezahlende Institution, die mich nach dem Schwitzen wieder als zivilisierten Menschen, jedenfalls im Rahmen des mir möglichen, in die Freiheit entlässt.

Das Wetter macht augenscheinlich auch vor der Laune anderer nicht Halt: Vorgestern wurde ich Zeugin einer unschönen Szene, in deren Verlauf Phrasen wie "Blödes Arschloch" und "arroganter Wichser" fielen, und wegen was nochmal? Ach ja, da hatte sich einer erdreistet, an einer Theke mit zwei offenen Kassen davon auszugehen, dass dies die kaufende Allgemeinheit dazu legitimiere, sich in zwei Schlangen anzustellen. Später gabs dann noch eine Beschwerde einer anderen Einkaufenden, weil die beiden Kassierer nicht eingegriffen hatten. Ich sag Ihnen, dieses Wetter tut niemandem gut. Echt nicht.

Neulich rief mich der Leiter einer anderen Außenstelle versehentlich an und maulte stante pede los, ob denn der Kollege Soundso nicht da sei. Freundlich wie ich bin, versuchte ich nicht nur, herauszufinden, ob dem so war und ob ich den Anrufer gegebenenfalls direkt zum gewünschten Kollegen durchstellen konnte, sondern informierte ihn informell darüber, dass es tendentiell sinnvoll sein könne, wenn man denn einen bestimmten Kollegen erreichen wolle, dessen Telefonnummer zu wählen und nicht die einer gesamten Stelle, die um die 60 Mitarbeiter beheimate. Auf die Frage, ob ich jetzt unverschämt werden wolle, entgegnete ich dann vorsichtshalber nichts mehr, weinte mich allerdings später bei meiner Chefin aus, die, und das ist eine Leistung, deutlich mehr Haare auf den Zähnen hat als ich. Jedenfalls weiß dieser Leiter nun, dass es sich nicht gehört, "verdiente Mitarbeiter anderer Stellen" (ja, ich) auf diese Weise anzugehen. Ich mag meine neue Chefin, sagte ich das schonmal? Jedenfalls, solange sie mich auch mag. Über das mögliche "wenn nicht mehr" denke ich jetzt einfach mal nicht nach.

Ansonsten, einiges ist anderen passiert, das mich dorthin zurückwirft, dieses eine Leben als Chance zu begreifen - was mir zwar grundsätzlich eher schwer fällt, aber nunmal als Tatsache zu werten ist. Also versuche ich das nun. Und auch, eine nicht anmaßende Trauer- und Genesungskarte gleichzeitig zu schreiben, einem Menschen aus meiner Vergangenheit, der mir nie wirklich nahe stand, aber doch nahe genug, um beim Hören der Neuigkeiten in Tränen des Mitgefühls auszubrechen.

Sie sehen, meine Heulsusenhaftigkeit ist auch nicht verschwunden, aber wer wollte das nach gut 30beinahe 40 gemeinsamen Jahren noch erwarten?

Da gibt es übrigens, hallo Berliner und nahe Wohnende, am nächsten Wochenende diese Tagung, bei der es mich schmerzt, nicht teilnehmen zu können. Vielleicht mag ja jemand wenigstens Freitag Morgen hingehen und mir berichten, was kluge Leute zu den Herren Haas und Dath zu erzählen haben. Es kostet nichts und man muss sich auch vorm Hingehen nicht anmelden. Meinetwegen könnne Sie sich dann auch abends was zum Tatort reinziehen, soll mich nicht stören.

Und ein monologischer Erstbeitrag nach Pause wäre ja kein richtiger monologischer Erstbeitrag nach Pause, wenn es nicht auch Musik gäbe. So Sie denn mögen, können Sie jetzt zur Abrundung der meiner Meinung nach großartigen Combo Blessure Grave ein Ohr leihen. Oder vielleicht sogar zwei.

Guten Abend.
[Leben. All das.]
 
 
06
Mai
Crisis? What Crisis?
Vielleicht ist es Ihnen schon aufgefallen.
Dieses Blog und ich, wir haben uns gerade nicht sehr viel zu sagen. Ich möchte es nicht als Beziehungskrise proklamieren - obschon es vielleicht genau das ist -, sondern eher als eine Art Müdigkeit; vielleicht der eines alten Ehepaares miteinander, das sich aneinander abgeschliffen und sich nichts mehr zu sagen hat, weil alles gesagt ist, oder weil möglicherweise das Gegenüber nicht mehr zuhört, oder aus irgendeinem anderen, mir nicht näher bekannten, Grund.

Jedenfalls scheue ich mich, hier regelmäßig etwas zu veröffentlichen. Mir passieren Dinge, nach wie vor, wenn auch nicht mehr besonders viele oder solche, die noch einen Platz hier hätten - aber zu erzählen gäbe es schon noch etwas.
Aber, kennen Sie das? - egal, was Sie Ihrem Gegenüber erzählen wollen, es winkt nur, im besten Falle müde lächelnd, ab und informiert Sie darüber, dass das doch alles ein alter Hut sei.
Mir hat mal ein Exfreund den Mund verboten, weil ich in seiner Gegenwart, die mich irgendwie einschüchterte, anfing, harmloses Zeug zu plappern, nur um überhaupt etwas zu sagen. Ein bisschen so verhält sich mein Blog, so ich ihm denn eine Art Eigenleben zugestehen möchte. Es winkt ab und sagt "Uninteressant, Baby!".

Schreibe ich über etwas, das mich aufregt, fragt es mich, ob ich so werden wolle wie xyz, die einzig zum Abladen von Genervtheit und Missgunst schreibt, und ich denke, ohneinbittenicht!; und schreibe ich über Schönes, das mir passiert ist, oder über Komplimente, die ich erhalten haben (ja, auch das kommt vor), fragt es mich mit einem fiesen Grinsen, ob ich jetzt vielleicht werden wolle wie uvw, der nur schreibt, um sein kleines Ego aufzurüschen, und ich denke waahneinbitteauchdasnicht.
Schreibe ich über das immense und mich im Zusammenhang mit der Arbeit deutlich überfordernde Uni-Pensum, fragt es mich, ob ich jammern wolle und ob ich mir das alles vielleicht doch nicht selbst ausgesucht habe. Und wettere ich mal ohne Sinn und Verstand gegen Mitblogger, fragt es mich, ob ich nicht vielleicht gleich noch alles schön bunt machen wolle hier.
Kurz gesagt: Mein Blog verhindert mich, es torpediert alle meine Versuche, mich ihm gegenüber zu äußern.
Ich habe es versucht über die letzten Monate, immer und immer wieder, und was Sie sehen ist: Sie sehen. Wenig. Also, wenn, dann viel, aber meistens nichts. Die Anzahl der begonnenen und unvollendet oder sogar vollendet wieder gelöschten Beiträge dagegen kann an Masse und Größe mit einer mittleren deutschen Müllhalde mithalten. Und in seiner unnachahmĺich charmanten Art teilte mir vor einer Weile auch ein Freund mit, ich habe schon lange nichts Brauchbares mehr geschrieben. Was soll ich sagen außer: Er hat Recht und ist ein Arsch.

Ich mach jetzt mal Pause. Und wenn ich wieder ein bisschen mehr Zeit habe, gehen wir zur Blogpaartherapie.
Wir, also Sie und ich, lesen uns dann frisch vom Sofa weg, so Sie dann mögen. Bis dahin halten Sie doch bitte die Stellung.
[invert]
 
 
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