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06
April
Und dann sagt er, Sherlock Lebenspartner, ich müsse mein Weblog nicht mehr wegklicken, wenn er den Raum betrete. Er lese seit Wochen mit und meine, ich solle es wissen.
Wir stehen in der Küche und ich weiß keine brauchbare Antwort. Hatte ich wirklich erwartet, unentdeckt zu bleiben? Damit durchzukommen, den kleinen Kreis mir real nahestehender Menschen hier fernzuhalten? Ich denke nein. Gehofft hatte ich es trotzdem, irgendwie, aus mir selbst unklaren Gründen.
[nach innen]

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Haben Sie deswegen renoviert?
Vielleicht können Sie ihn ja dadurch wieder für ein paar Tage abhängen. :-)

/geek
 
Funktioniert so Mimikry für Domainnamen? Interessante Vorstellung :)
 
Wiiee biiitte?
Er liest seit WOCHEN mit und hat nix gesagt??? Na, da wär ich ja schon ein wenig stinkig.
Na, dann kann er ja jetzt fleißig mitkommentieren und sich mal "outen" ;-)

Bin damals als ich mein Blog bei Myblog angelegt habe, über das eines Freundes gestolpert - und habe es gleich zwei Tage später erzählt, auch auf die Gefahr hin, dass sich was verändert hätte. War besser so.
 
Das mit dem "wegklicken" kenne ich als Ex-Lebenspartner auch. Ich fand das sehr befremdlich, wenn bei meinem Eintreten schnell "irgendwelche" (Kontaktbörsen-)Netseiten zugeklappt wurden. Da werde ich auch "ein wenig stinkig". (Nein, ich fand es so albern.)

Ich weiß natürlich nicht, wie Sie solch hastiges Wegklicken erklärt haben.
 
Hähä,
irgendwo kenn ich das her. Wenn meine bessere Hälfte sich z.B. längere Zeit auf meiner Schreibtischhälfte aufhält, rein zufällig natürlich. Ich hoffe, ehrlich gesagt, dass sie meinen Blog noch nicht entdeckt hat, ist halt meiner und so soll es auch bleiben.
 
Stimmt,
"Meins", genauso hätte ich "Wegklicken" auch erklärt.
 
also, ist das jetzt gut oder schlecht, so overall?
 
Overall ist immer schlecht
Es kommt wohl wie immer auf das Maß an. Wenn Sie mit einem Menschen zusammenleben, der ständig panisch Seiten wegklickt oder Papiere versteckt... das ist doch eine Geheimniskrämerei, die mindestens nervt und vielleicht bestimmt sogar mißtrauisch macht.

Was anderes ist es, wenn es erklärt ist. Wenn ich weiß, mein Partner hat da ein blog oder ein Tagebuch - dann weiß ich ja, worum es geht - und daß es mich nichts angeht.
 
besonders die pinken overalls...schweeeere sünde.
aber stimmt, wenn man dauernd spekulieren muss, dass das weggeklickte einen (die beziehung) direkt gefährdet, macht das sicher ein wenig paranoid.
andererseits, wenn man doch un -erlaubter&-beteiligterweise mitliest, sieht man vielleicht sachen, die schon längst laut ausgesprochen hätten sein sollen und die die angst bis jetzt nur in den äther jagen konnte.so entwickelt sich vielleicht eine lang fällige diskussion....aber wie meine oma immer zu sagen pflegte, "neugierige leut sterben bald" also is eh egal.
 
Da muss ich doch
gleich noch einen Oma-Spruch beisteuern:

"Der Lauscher an der Wand, hört seine eig'ne Schand'." ;-)
 
Jo, curiosity kills the cat. Ist doch aber eigentlich schade, wenn sich notwendige Gespräche nur durch solche Umwege ergeben. Ich finde Kommunikationsarmut in Beziehungen die Hölle.

@ella:
Man erlauscht übrigens wirklich die eigene Schande. Muss ich zu meiner Schande gestehen. Sagen sie es bitte nicht weiter.
 
Werte Blogger,

das Internet ist öffentlicher Raum. Wer eine Zeitschrift in der Bibliothek auslegt, muß damit rechnen und möchte in der Regel auch, dass sie gelesen wird. Wer bestimmte Personen ausschließen möchte, sollte ein "Wir müssen leider draußen warten"-Schild aufhängen oder einen exklusiven Lesezirkel für eingeladene Mitglieder eröffnen. Das Fehlen eines Impressums mag Anonymität vortäuschen, aber auch der Inhalt kann ausreichend Rückschlüsse auf einen Autoren ermöglichen. Meines Erachtens ist es bei non-fiktiven Inhalten sogar wahrscheinlicher, dass Personen aus dem Umfeld des Autors die Texte finden werden, da dort eine höhere Übereinstimmung von Themen zu vermuten ist, die Knoten im "sozialen Netzwerk" näher beieinander liegen. Das Internet fördert das Auffinden durch seine Netzstruktur und perfide Suchmaschinen. Ich bevorzuge es, private Angelegenheiten nicht in der Öffentlichkeit zu diskutieren oder zu kommentieren. Erst wenn ich prominent bin und sich eine Autobiographie finanziell lohnen würde ;-)
 
Machen sie es einfach so wie ich
Sagen Sie immer die Wahrheit ;-)
 
Herr Kid, die Wahrheit sage ich viel zu oft, da mein vorlautes Mundwerk manchmal einfach nicht einsehen will, dass es besser sein könnte, erstmal das Köpfchen zu Rate zu ziehen...

Ich werde versuchen, kurz auf den einen oder anderen mir wichtig scheinenden Punkt einzugehen.
Grundsätzlich hielte ich es nicht für angebracht, Vorwürfe fürs erste, ungebeichtete Mitlesen auszuteilen, das könnte nach hinten losgehen und zu Gegenvorwürfen wegen des nicht erzählten Führens des Weblogs ansich führen. Zudem ist die Situation, etwas entdeckt zu haben, was man offensichtlich nicht entdecken sollte, für den Entdecker auch nicht gerade angenehm, da bin ich mir sicher.
Ich habe nicht den Eindruck gehabt, ständig die Seite hastig wegklicken zu müssen, gelegentlich blieb sie offen, gelegentlich klickte ich sie weg, wie das bei anderen Seiten genauso zwangsläufig passiert, wenn jemand den Raum betritt. Grund für Verdächtigungen gabs da (auch auf jetzt erfolgte Nachfrage) nicht.
Mit Geheimniskrämereien ansich habe ich eigentlich weniger am Hut, jedoch ist diese Seite hier "mein Ding" (wie auch in einigen Kommentaren schon angeklungen), hier schreibe ich nicht nur aber auch Zeug, das ich nicht erzähle, weil es mir zu verquer erscheint, nicht geradeaus genug, oder wegen dem ich mich einfach meinem nahen Umfeld gegenüber, vielleicht zu Unrecht, geniere.
Missstände spreche ich an. Über kurz oder lang, aber in wichtigen Angelegenheiten jedenfalls nicht ohne mir vorher Gedanken darüber gemacht zu haben - manchmal auch im Weblog.
Dazu ist es meine Spielwiese, natürlich könnte ich auch offline tippen oder mit meiner kaum lesbaren Handschrift Notizhefte quälen - der Exhibitionist in mir wollte es aber wohl nicht anders. [ ;o) für Ariel]
 
ooooh...danke!!dann tapp ich nicht so ganz im dunkeln... *g*
 
Ja. Und, äh, ja! Wir haben hier natürlich eine entzückende Kommunikationssituation. Denn Sie erzählen jetzt gerade was von sich, und ich erzähle etwas von mir, was nur thematisch zusammenhängt. Aber es paßt schon.

Ich selbst bin da nicht ohne Fehl und Tadel, muß ich leider sagen. Ich habe schon schlimmere Dinge getan, als zufällig ein öffentlich zugängliches blog zu entdecken. Aus purer Not, natürlich, aber trotzdem verwerflich.

Wenn Sie reden, ist ja wahrscheinlich alles im Lot. Und in einer Beziehung sollte auch jeder einen Raum für sich selbst haben.

Schreiben Sie denn jetzt anders, jetzt wo Sie wissen, wer mitliest? Wir hatten das Thema neulich mal, "mitlesende Expartner". Mein Schreiben würde es wahrscheinlich verändern. (Zum Glück bin ich nicht betroffen. Ich war für meine Expartnerin immer so uninteressant, daß es merkwürdig wäre, läse sie ausgerechnet jetzt bei mir mit. ;-))
 
hm,
mein Ex-Partner hat mal den Link zu meinem alten Blog bekommen. Mein Schreiben hat es nicht verändert. Oder, hm, vielleicht doch, ich habe ganz besonders versucht, ehrlich und authentisch zu schreiben.
... tja, aber er hat sicher nie gelesen, sich nur tierisch über diese Verwerflichkeit, ihm den Link zu schicken, aufgeregt ...
 
Weiß mans? Andererseits, was hätte es geändert?

Herr kid, wenn ich mich recht entsinne, schloss ich aus Ihrem Aufsitzrasenmäherbild, dass Sie nur ohne Fehl & Tadel sein können - dieses Geständnis schockt mich jetzt schon ein wenig ;o)

Ob ich anders schreibe? Wenn ich mir die letzten Beiträge anschaue, stelle ich fest, in zwei Tagen drei Einträge zu irgendwelchen Elternteilen verbrochen zu haben. Ob das gut oder schlecht oder nicht aussagekräftig ist, weiß ich nicht. Ich bin sicher etwas befangener, aber das legt sich, schätze ich.
Das Interesse von Exfreundinnen daran, was man so tut, sollte man übrigens nicht unterschätzen (wenn auch sicher gelegentlich nicht unbedingt die besten Absichten hinter dem Interesse stehen). Wichtiger scheint mir auch, *wenn* sich schon jemand fürs Geschreibsel interessieren soll, dass die aktuellen Bezugspersonen das tun.
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