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10
Dezember
Mobiltelefon klingelt bzw. brummt,
denn: Klingelton ist mir immer noch peinlich und wirds auch bleiben, schätze ich.
Brummen tut es sowieso selten, denn ich höre es fast nie - es klingelt ja nicht penetrant in der Gegend rum. Die Menschen, die was von mir wollen, wissen das und weichen gern auf andere, für sie weniger nervaufreibende Kommunikationsformen aus - sie schreiben Simse, Mails oder Briefe, je nach Dringlichkeit ihres Anliegens, oder sie sprechen daheim auf den Anrufbeantworter. Früher oder später kriegen sie mich schon. Nur selten ist jemand so hartnäckig, eine halbe Stunde lang im Dreiminutentakt anzurufen, denn man muss immer damit rechnen, dass ich es schlicht und einfach ignoriere. Da ich es nicht als meine Bürgerpflicht ansehe, jederzeit erreichbar zu sein, gönne ich mir diesen Luxus. Wenn also das Handy brummt, freue ich mich, wenn ich es bemerke - meistens und bis vor kurzem jedenfalls. Jetzt freue ich mich nicht mehr so oft, denn so langsam fühle ich mich wie die Sekretärin von Herrn Dr. Hagemeister. Dr. H. wird von Medikamentenvertretern gewünscht, Dr. H. wird von seiner Sprechstundenhilfe sowie der Sprechstundenhilfe befreundeter Ärzte gewünscht, die misstrauisch auf meine Stimme reagieren, so als hätten sie ein außereheliches Fickverhältnis ihres Chefs bzw. Kollegen ihres Chefs aufgedeckt; wenn ich nicht ans Telefon gehe, erhalte ich Simse mit dem Hinweis, "ich" möge mich doch bitte erst um 17 statt um 16 Uhr da und dort einfinden. Dr. H. hat zudem auch Kontakt zu einer netten Engländerin - bzw. vermutlich hätte er gern welchen zu ihr, denn seinen Kontakt habe ich. Es gab Tage in den letzten drei Wochen, an denen freute ich mich richtig, ein wenig mit ihr plaudern zu dürfen, so eine freundliche, distinguierte Stimme hat sie, wir sind uns durchaus sympathisch, am Ende wünschten wir uns sogar "a nice weekend", als es passte. Ich frage mich nur, wie lange das jetzt noch so weitergehen soll. Meine Mobilnummer hab ich seit einem knappen Jahr, und da die Anrufe für Dr. H. erst in den letzten Wochen bei mir eintrudeln, wird er wohl in arzttypischer Tüdeligkeit irgendeinen Zahlendreher bei seiner neuen Mobilnummer weitergereicht haben. Bitte, Herr Dr. Hagemeister, falls Sie dies lesen: lernen Sie mal ihre Telefonnummer neu und vor allem richtig auswendig. Das wär schee, nicht nur für mich.
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