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28
Februar
Tragische Verluste
Er ist weg. Der Mikli-Mann ist weg, seit letztens. Über Monate hinweg war er der fast ausschließliche Grund für mich, täglich zwischen 5.30 und 6.00 Uhr morgens erst den Kampf mit der warmen, mich fest umklammernden Bettdecke, dann den mit der kalten Dusche immer und immer wieder anzugehen, mit frischem Mut voraus, meist sogar gewinnend.
Während der Zugfahrt träumte ich bereits von ihm, malte mir aus, wie wir uns, wie jeden Morgen, herausfordernd-feurige Blicke zuwerfen würden, er und ich. Jeden Morgen wieder - mein Grund, zur Arbeit zu fahren, meine Freude, meine Sonne. Er hinter der Schaufensterscheibe des Optikergeschäftes, ich davor klebend. Nein, ich habe nicht täglich neu Reinigungsarbeiten erforderlich gemacht, war aber oftmals kurz davor, den Mann bzw. die Scheibe anzuspringen. Nun ist er weg, ausgetauscht gegen ein nichtssagendes Bübchen, das allenfalls das Kindchenschema erfüllt und mich sowas von überhaupt nicht anspricht. Skandal! Diese Entdeckung warf mich aus der Bahn - so wie das unschöne Entdeckungen schonmal zu tun pflegen. Vor lauter Umlaufbahnverlust versuchte ich daher Freitag in der Mittagspause bereits das zweite mal seit Anfang Dezember, das Büro mittels überhitzter Mikrowelle anzuzünden (Ich war von vornherein dagegen, eine mit eingebautem Grill zu kaufen - die Verwechslungsgefahr der beiden Knöpfe für "Welle" und "Grill" ist einfach zu groß, zumindest für Traumtänzer wie mich). Jedenfalls klebt seit heute mein Konterfei auf der Mikrowelle. Nicht etwa, wie man bei meinen Bemühungen um mehr kollegiale Freizeit vermuten könnte, um mir zu huldigen, sondern in einem roten Kreis mit einem roten Querbalken durch die Mitte. Darunter steht Zugriff für Ms_m nur unter Beaufsichtigung erlaubt!. Ich meine ja, die übertreiben: Viel Essigwasser und drei, vier Tage Warten machen die Räume immer wieder begehbar. Und das fröhliche "Was-war-ich"-Raten meiner zur Unkenntlichkeit verwellten Käsebrote hat auch allen Kollegen bislang viel Freude bereitet, ist nämlich fast wie Bleigießen. Nun meinen aber die Kollegen, öfter als einmal pro Jahr muss ich nicht Silvester veranstalten. Daher gehen wir morgen nach Feierabend alle gemeinsam zum Optiker rüber. Und bitten ihn, meinen Mikli-Mann wieder aufzuhängen. Oder uns das Poster mitzugeben. Das hänge ich dann in die Küche. Über die Mikrowelle, oder so.
Käsebrote in der Mikrowelle? Sind Sie jeck?
Meine Mikli-Brille wurde mir ja heute behutsam wieder aufgesetzt. Ich glaube, die haben was. Die Brillen, oder die Männer, die sie tragen?
Meine mittäglichen Käsebrote müssen warm sein - Anweisung von der Ernährungsberaterin. Kalt sind sie mir auch lieber, aber ich wage es nicht, zu widersprechen. In erster Linie die Brillen, schätze ich. Sonst wären sie ja billiger.
Warm ist auf jeden Fall ein angenehmes Gefühl. Da hab ich einen für Sie:
Und jetzt: Gute Nacht, schlafen Sie wohl mit Ihrem neuen Zahn Merkwürdigerweise ist seit heute nachmittag Schluß mit Fernwärme in meiner Wohnung. Koinzidenzen wieder.
Oh weh. Und das bei diesen Temperaturen. Hoffentlich beseitigt der Hausmeister oder wer auch immer dafür zuständig ist das Problem schnell.
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