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06
Mai
Crisis? What Crisis?
Vielleicht ist es Ihnen schon aufgefallen.
Dieses Blog und ich, wir haben uns gerade nicht sehr viel zu sagen. Ich möchte es nicht als Beziehungskrise proklamieren - obschon es vielleicht genau das ist -, sondern eher als eine Art Müdigkeit; vielleicht der eines alten Ehepaares miteinander, das sich aneinander abgeschliffen und sich nichts mehr zu sagen hat, weil alles gesagt ist, oder weil möglicherweise das Gegenüber nicht mehr zuhört, oder aus irgendeinem anderen, mir nicht näher bekannten, Grund.

Jedenfalls scheue ich mich, hier regelmäßig etwas zu veröffentlichen. Mir passieren Dinge, nach wie vor, wenn auch nicht mehr besonders viele oder solche, die noch einen Platz hier hätten - aber zu erzählen gäbe es schon noch etwas.
Aber, kennen Sie das? - egal, was Sie Ihrem Gegenüber erzählen wollen, es winkt nur, im besten Falle müde lächelnd, ab und informiert Sie darüber, dass das doch alles ein alter Hut sei.
Mir hat mal ein Exfreund den Mund verboten, weil ich in seiner Gegenwart, die mich irgendwie einschüchterte, anfing, harmloses Zeug zu plappern, nur um überhaupt etwas zu sagen. Ein bisschen so verhält sich mein Blog, so ich ihm denn eine Art Eigenleben zugestehen möchte. Es winkt ab und sagt "Uninteressant, Baby!".

Schreibe ich über etwas, das mich aufregt, fragt es mich, ob ich so werden wolle wie xyz, die einzig zum Abladen von Genervtheit und Missgunst schreibt, und ich denke, ohneinbittenicht!; und schreibe ich über Schönes, das mir passiert ist, oder über Komplimente, die ich erhalten haben (ja, auch das kommt vor), fragt es mich mit einem fiesen Grinsen, ob ich jetzt vielleicht werden wolle wie uvw, der nur schreibt, um sein kleines Ego aufzurüschen, und ich denke waahneinbitteauchdasnicht.
Schreibe ich über das immense und mich im Zusammenhang mit der Arbeit deutlich überfordernde Uni-Pensum, fragt es mich, ob ich jammern wolle und ob ich mir das alles vielleicht doch nicht selbst ausgesucht habe. Und wettere ich mal ohne Sinn und Verstand gegen Mitblogger, fragt es mich, ob ich nicht vielleicht gleich noch alles schön bunt machen wolle hier.
Kurz gesagt: Mein Blog verhindert mich, es torpediert alle meine Versuche, mich ihm gegenüber zu äußern.
Ich habe es versucht über die letzten Monate, immer und immer wieder, und was Sie sehen ist: Sie sehen. Wenig. Also, wenn, dann viel, aber meistens nichts. Die Anzahl der begonnenen und unvollendet oder sogar vollendet wieder gelöschten Beiträge dagegen kann an Masse und Größe mit einer mittleren deutschen Müllhalde mithalten. Und in seiner unnachahmĺich charmanten Art teilte mir vor einer Weile auch ein Freund mit, ich habe schon lange nichts Brauchbares mehr geschrieben. Was soll ich sagen außer: Er hat Recht und ist ein Arsch.

Ich mach jetzt mal Pause. Und wenn ich wieder ein bisschen mehr Zeit habe, gehen wir zur Blogpaartherapie.
Wir, also Sie und ich, lesen uns dann frisch vom Sofa weg, so Sie dann mögen. Bis dahin halten Sie doch bitte die Stellung.
[invert]

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schreiben sie doch solange bitte meinen blog. ich hab keine zeit (und kann ja auch nicht immer schreiben: "heute zwei kartons ausgepackt"), und sie koennten, naja, mit ein bisschen seitensprung neuen wind in die alte beziehung bringen. winwin. klassisch.
 
uh, und ich dachte gerade: bei mir ist derzeit doch auch noch platz.

ziehen sie ihrem blog mal die ohren lang* und bestellen sie ihm:
ich hatte nie den eindruck als ginge es hier auschließlich um egopflege, marktplatz der eitelkeiten oder ganz schlimme alltagsprobleme. sondern: um dinge, die halt so vorkommen im leben. ja, worum denn sonst?

von buntpink bekomme ich augenbluten, das geht alleine schon mal nicht aus ästhetischen gründen.


* scheint ein typ zu sein, der blog. alternativ: in die eier! das geht so nicht!
 
Ja, die unduldsame Haltung Ihres Blogs ist sehr leserunfreundlich. Zur Strafe hungern Sie es nun aus. Hmm. Hoffen wir einmal, dass es beizeiten zur Besinnung kommt und Sie wieder zurück. Miss Mono vermissen zu müssen, ist nämlich nicht schön, das wissen Ihre Leser schon aus Erfahrung.

Erholen Sie sich gut!
 
@ arboretum: Stimmt, ich bin ja schon öfter mal verschwunden. Diesmal allerdings in der festen Absicht, wiederzukommen. Außerdem lese und kommentiere ich ja weiterhin, so ich mal Schnauze voll von Lektüre oder Oversettelse norsk habe (also oft :))

@ vert: Danke. Schön, auch mal eine Außensicht zu lesen.

@v und herzbruch: Es liegt ja nicht nur am Ort, auch an der Zeit. Außerdem ist das hinterher noch was Ansteckendes und Ihre Blogs sind auch verseucht. Das will ja nun wirklich niemand.
 
Hm, vielleicht 1 kleiner Virus?!
Pausieren ist jedenfalls besser... als alles pink machen ;o]
Gibt es eigentlich schon Supervisoren für Blogs?!
Ich muss das googeln.
 
Supervisoren, oder meinense Stalker? ;)
 
Gähn. Blogpause, das ist sooo 2008. Jetzt im Frühjahr solte man auch viel draußen durchatmen. Dann berichtet es sich auch wieder wie von selbst.
 
Ich schätze, die Berichterstattung wird ab Mitte Juli wieder ernsthadft aufgenommen. Vorher dürfen Sie mir die Daumen für eine Kunstgeschichte-Klausur bei der überspannten Dozentin drücken. Bilder und ihre Methoden, yeah.
 
krise hin oder her.
das schöne an einer krise ist, das sie einem gehört.
wahren sie ihren besitz und hegen sie diese krise.

und wenn es langweilig wird schreiben sie einfach weiter.
 
Genau so wird das kommen.
Schön, dass Sie das auch so sehen: Wenigstens meine Krisen gehören mir :)
 
Dann kann dein blogpausendes Blog ja mit meinem blogpausenden Blog, so ih üh ih üh, sie wissen schon, und vielleicht bekommen sie dann ein tolles weichglänzfelliges Blogbaby, dass uns alle in atemberaubstaun versetzt...

Bonusfrage: haben Vögel einen Penis?
 
@ Myk, Hase: Ein Blogbaby, wie niedlich! Ich seh schon Scharen von gebärwilligen Blogfrauen hier kommentieren und fragen, wie mein Blog das nun wieder hingekriegt hat. Aber dann kann ich ja an deins verweisen, denn meins, siehe oben, ist männlich.

@ cato: Klar, dass du das wusstest :)
 
Na toll. Bohren Sie ruhig Löcher ins Bloguniverumsniveau.

Gerade jetzt.

Egal.

Ich versteh Sie ja.

Viel Spaß beim Erholen und so. Kommense aber wieda. Bitte. Danke!
 
Ach was, wir machen nur getrennt voneinander ein bisschen, hüstel, Urlaub.

Und danke.
 
Na, dann hoffentlich bis bald. Alles Gute und ein fulminantes Comeback!
 
Das haben Sie als Mitkommentator mehr in der Hand als ich :)

Wir sehen uns.
 
Wie schön Du in Worte gefasst hast, warum ich so lange nicht geschrieben habe. Nicht mal mehr dafür hats gereicht.
 
Jdenfalls ist es sehr schön, dass du wieder da bist. Und jetzt bleib mal wieder eine Weile, ok? :)
 
*wart*
 
Ich zähl auf Sie.

Takk! :)
 
T. w. i. m. c.:
Schritt eins aus der Misere wäre übrigens, sich selbst etwas weniger wichtig zu nehmen.
Keine Ursache, ich helfe gern ;)
 
Helfe gern ...
Sehr schön... Nehmen wir die Dinge mal in Angriff. So als Mitkommentator.
 
Hilfe kann ich grad auch gebrauchen. Falls Sie sich bei Bourdieu auskennen, der ja immerhin den Marxismus auch ein bisschen berührt, könnten Sie mir zufällig sagen, wie genau ich die literarische Feldtheorie auf Werke anwende? Momentan seh ich sie mehr so als soziologische Einordnung von Künstlern. Da muss doch aber noch was gehen.
 
Wow. Schon die lässige Erwähnung von Bourdieu verschafft Ihnen hier einen echten Distinktionsgewinn. Munter voran!
 
Wenn das mal was wäre, womit ich angeben könnte. Bzw., was meinen Sie, wie alt ich gestern aussah, als ich eine Foucault-Sitzung sinnvoll zusammenfassen musste.
(Verstehnixolog am Werk, quasi).

(Die feinen Unterschiede habe ich tatsächlich aber nur quer gestreift, also quasi geringelt, auf der Suche nach weiteren Informationen zu dem, was mich eigentlich beschäftigen sollte. Schöner Querverweis wiederum jedenfalls von Ihnen :))

edit: Mitgekriegt? Frau Bourgeois ist tot. Ich bin ein bisschen bedrückt, obschon sie natürlich lässig alt geworden ist.
 
@ Bei Bourdieu auskennen ...
Tut mir leid. Da könnte ich hier nur ein dubioses Halbwissen präsentieren. Bestenfalls. Das hilft Ihnen nicht weiter. Und ich mach mich zum Idioten. Also lass ich es lieber bleiben.

Aber Sie kriegen die Sache schon hin ... Da bin ich sicher.
 
Schön, dass Sie sicher sind - vielleicht komm ich da ja auch noch hin. Danke jedenfalls für Ihr Vertrauen in meine Fähigkeiten :)
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