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24
September
Soundtrack meines Lebens, fünf.
Der G., beharrliche Beständigkeit und Konstanz in meinem Leben, macht Abi, verschwindet demzufolge von der gemeinsam besuchten Schule und lässt mich dort zurück, mehr oder minder allein. Ich finde das gar nicht gut.
Was ich ebenfalls gar nicht gut finde ist, dass er nun zum Bund muss; sofort ganz weit weg stationiert wird und wir uns nur noch wochenends sehen - wenn überhaupt.

Der G. wird seltsam, seine Ausgeglichenheit verlässt ihn - er wird
sozusagen betreuungsintensiv. Damit kann ich nicht umgehen, denn betreuungsintensiv bin ja schon ich selbst. Wir geraten häufig
aneinander, und ich verstehe weder ihn noch die Welt. Mich selbst habe ich ja ohnehin nie so recht verstanden.

Bei der Geburtstagsfeier eines Freundes - der G. ist einmal mehr nicht dabei, weil er fern irgendeinen Dienst schiebt - lerne ich die Clique um den A. kennen, den der G., wiederum von dessen Exfreundin, der S., die jetzt immer am G. rumgräbt, schon länger kennt und mag. Ich mag den A. auch, und der A. mag mich. Wir mögen uns also alle irgendwie gegenseitig und bahnen uns unseren Weg in ein klassisches Teenager-Dilemma.

Zur Stufenparty kommen sie alle, und ich bin hin- und hergerissen
zwischen der Verbundenheit zum G., meinem Schuldbewusstsein und dem heimlichen Wissen, dass ich viel lieber beim A. bin als beim G., der extra mit einer Freundin angereist ist, obwohl er keine Lust auf die Party hatte.

Bonnie Tyler singt über die Dunkelheit und die Liebe - ich lande mit dem A. und einigen seiner Freunde in einem kleinen, laut mitsingenden Kreis, er ist mir genau gegenüber und schaut mich unverwandt singend an. Mein Gesicht brennt. Den Blick vom G. spüre ich in meinem Nacken. Auch er brennt.

Ich wehre mich mit Händen und Füßen gegen den A., als aber an Silvester, das ich unter anderem mit dem A. und wieder ohne den G. verbringe, weil der wie immer im Skiurlaub weilt, der A. leicht betrunken in meiner Gegenwart darüber philosophiert, dass er ein Glückspilz und ein Pechvogel zugleich sei - beides aus dem Grund, mich zu kennen, bricht eine selbstgesteckte Grenze und ich weiß, so geht es nicht weiter. Es folgt eine tränenreiche Trennung vom G., und bald darauf ein strahlender Beginn mit dem A. Meine Mutter sagt, wie schön ich doch sei, wenn ich verliebt sei. Ich finde, ich sehe überhaupt eher übernächtigt aus.

Dieses Glück - Sie als abgeklärte Erwachsene haben es sicher schon lange geahnt - ist nicht von Dauer, aber ich bin dumm, jung und naiv genug, daran zu glauben. Solange es dauert. Dann: Total Eclipse of the Heart . Die hält aber auch wieder nicht so ganz lange an.


(Diese Rubrik, anderswo begonnen, liegt mir zu sehr am Herzen, um sie nicht fortzusetzen. Einige der Leser, die meisten der hier regelmäßig vorbeischauenden wissen eh, wo dieses anderswo liegt, kennen die vorherigen Soundtracks bereits. Für die anderen möglicherweise interessierten habe ich sie hierher kopiert.)
[Soundtrack meines Lebens]

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Hm,
zum Soundtrack meines Lebens zähle ich dieses Lied nicht unbedingt, aber jetzt beim Wiederhören wird mir zumindest bewusst, dass es im Soundtrack meiner Bundeswehrzeit durchaus nicht unprominent vorkommt. Ich vermute daher mal, G. hat auch 1983 Abi gemacht. ;-)
 
Nicht ganz, es war 1991. Frau Tyler hat nur ein, zwei gute Lieder hervorgebracht - die dürfen sich dann mal etwas länger halten.

PS: Ich warte ja noch auf Ihre Stöckchen-Pflichterfüllung :)
 
Aua.
Ich habe tatsächlich schon zwei, drei Anläufe unternommen - unter anderem mit dem fehlgeschlagenen Versuch, den ganzen Fragen-Katalog mit AC/DC-Nummern abzuhandeln, um die Selbstdarstellungsfalle ("Seht her, habe ich nicht einen erlesenen Musikgeschmack mit meinen ganzen pickligen und schlecht frisierten Independent-Winselknaben mit dicken Brillen?") weiträumig zu meiden. Ernsthafteren Versuchen mit mehr Titeln, die mir wirklich was bedeuten, stand zum Teil entgegen, dass ich die gewünschten Songs weder in der Du-Röhre noch bei songza.com gefunden habe. Aber zumindest habe ich den Fragenzettel, auf den ich mir ab und zu einen passenden Titel notiere, und wahrscheinlich bin ich dann damit fertig, wenn es wirklich niemand mehr wissen will. ;-)
 
War für mich auch schwierig, alles zu finden, bzw. vieles wurde durch Auffindbares ersetzt. Manchmal hilft last.fm noch.

Ich bin ja, was Musik angeht, immer interessiert. Insofern haben Sie einen Leser, der es wissen will, sicher ;)

(Ihr Festbeißen an den pickligen Indie-Jungs, das erklären Sie mir auch noch mal bei Gelegenheit, ja?)
 
Och,
keine große Sache. Ich stellte als langjähriger Indie-Sozialisierter irgendwann in den letzten Jahren zu meiner Bestürzung fest, dass mich ziemlich vieles, was aus der Ecke ("The Whothephuques - der neueste und heißeste Scheiß aus der NME-Hype-Zentrale) nachkam, plötzlich sehr annervte. Sicher bin ich da subjektiv und ungerecht und nehme manche Combo, die gar nichts verbrochen hat und an der instrumental wenig zu meckern ist, in Sippenhaft. Aber mit einer ganz bestimmten Sorte von quäkigem und britpoppigem Gesang von irgendwelchen unterf*ckten Hühnerbrüstchen (ich nenn da jetzt bewusst keine Namen) braucht man mir echt nicht mehr kommen. Teil zwei des Problems: Es gibt oder gab wohlmeinende Zeitgenossen, die es regelmäßig versucht haben mit "aber die 'The ????s', die sind ganz anders, hör doch mal": *pling, ka-ploing, quäääk*... hmpf. ;-)
 
1983 - gab's da schon Abitur? Ich kann Bonnies Stimme nicht gut haben, trotzdem klang das Lied damals aufregend und ich konnte lange nicht fassen, dass das dieselbe Sängerin ist, die einige Jahre zuvor noch das biedere "It's a heartache" gesungen hatte. Später dann nur noch Schweigen: "A rockin' good way" mit Schüttel Steffens, bah.
 
Ich stimme dem Dunklen Herrn da übrigens voll und ganz zu, die meisten dieser Indie-Püppies haben ganz und gar keine Eier. Da hab ich es lieber weniger artsy und dafür süffig.

Im Radio kommt übrigens gerade die Bonnie und ihre Herzfinsternis. Wenn das kein guter Zufall ist! Mich erinnert sie immer an bierselige Zeiten bei meinem ersten Kneipenjob und den Chef selbiger, der bei diesem Song immer in Tränen ausbrach und eine Flasche Vodka ausgab, weiß der Geier, warum. An seinen Namen erinnere ich mich kaum, die Vorliebe für Vodka hab ich aber von dort und damals. Lustigerweise gab es in meinem experimentellen Leben damals sowohl G. (G-Punkt, höhöhöh, wenn wir schon bei Teeniewitzen sind...) als auch A. und - so absurd und erfunden es jetzt klingen mag, der G. konnte bei der A. nicht landen, weil die sich in mich verknallt hatte, ich allerdings war zufriedenst und völlig hetero mit dem M. verbandelt. Good times.
 
@ mark793: Ich versuch´s dann gar nicht erst mit der Überzeugungsarbeit, stimme aber zu, dass eine Menge der gehypten Bands wieder nur langweiliger Zweitaufbräu sind. Normalität in jeder Szene, möchte ich meinen.
Ich schätze einige von denen, die neben der Musik auch einen eigenen Kopf haben, z.B. aktiv bei PETA mitwirken. Und einige, die irgendwie "wie Joy Division" klingen. Diese Schwäche sehe ich mir selbst nach und entschuldige sie damit, dass ich einfach zu jung war, um die damals aktiv miterlebt zu haben. Daran nage ich heut noch.

@ nnier: Nicht wahr? "Holding out for a hero", das ging auch noch.

@ lel: G.-Punkt + Nachnamen hat besagter G sich auch immer gern genannt. Zu den Zeiten, als schon irgendwie klar war, dass wir uns irgendwie, äh, unterschiedlich entwickelt hatten. Ich mochte es da schon eher artsy und nicht so bodenständig ;)

Ich finde ja auch, einmal im Leben sollte man auch als Hete mal Avancen vom eigenen Geschlecht überstanden haben, der Vollständigkeit halber - auf welche Weise, ist mir dabei allerdings vollkommen schnurz :)
 
"Immobilienball" klingt irgendwie scheiße, man muss dann zwanghaft an den Mörtel Lugner denken, aber da kam mir gestern dieses sympathische Schnipselchen vor die Nase. Ich mag den walisischen Akzent sehr gerne (wenn er das ist), die Art, wie sie "beforr" sagt, "to try and do it ferr a livin."
 
@monolog:
Mit der Musik von Joy Division kam ich auch erst ex post mit Umweg über New Order näher in Kontakt. Aber da ich auch schon damals nicht unbedingt der Auffassung war, alle von mir für gut befundenen Combos auch live gesehen haben zu müssen, hat mich dieser Zeitverzug nicht so übermäßig betrübt. Überspitzt gesagt, wenn ich jetzt plötzlich den Charleston für mich entdeckte, würde ich deswegen auch nicht unbedingt in den 20ern gelebt haben wollen. ;-)
 
@ nnier: Austria, a beautiful city ;) Stimmt, sympathisch ist das schon. Ich frage mich gerade, ob Youtube so ausbrennt, oder ob die Frau glattgeliftet ist. Nicht, dass das eine Rolle spielen würde :)

@ mark793: Eine gesunde Haltung. Ich dagegen könnte vermutlich bereits mehrere Rennwagen, eine fette Villa und Spitzbergen besitzen, würde ich nicht wie eine Bekloppte zu allen Konzerten meiner Helden gehen, die ich zeitlich irgendwie schaffe.
 
Sagen wir mal, mindestens ihre Frisur ist glattgeliftet. Wenn man mal vergleicht.
 
@monolog:
Ich kann leider nicht sagen, dass ich das so gesparte Eintrittsgeld in zukunftssichere Werte investiert hätte, wirklich nicht. Ihnen bleiben wenigstens die Tickels an der Pinnwand oder vielleicht auch ein Band-T-Shirt - mir nur die Erinnerung an wilde Zeiten. ;-)
 
Tickets hab ich irgendwann alle mal entsorgt - spätestens, seit es überwiegend CTS-Tickets gibt, macht eine Aufbewahrung ja gar keinen Sinn mehr. Und da wären noch die Konzerte, die so klein sind, dass es keine Eintrittskarten gibt, sondern nur einen Stempel.

Wild waren meine Zeiten so gut wie nie - ich war dann doch eher bodenständig unterwegs :)
 
Supertoll, Frau Monolog,

da sitze ich seit Tagen an meinem noch zu veröffentlichenden Beitrag über die Liebe, das Lied und die Jugend und dann fahren Sie mir in die Parade. Mönsch, wie sieht das denn aus? Wie ein Plagiat. Aber, Sie beflügeln mich auch und ich werde den Beitrag dann einfach Ihnen widmen und so tun, als hätten Sie danach gefragt. ;-))
 
Kein Problem. Werter Cabman, würden Sie vielleicht auch mal schildern, wie das so bei Ihnen war mit der Jugend, und der Liebe, und der Musik dazu?

Sie würden mich irre glücklich machen und wir könnten fürderhin ganze Massen von Soundtracks schreiben, immer schön im Wechsel.

:)
 
ich wuerde gerne mitmachen. allerdings koennte ich schon frueh-amouroes ausscheiden, wenn ich verrate, dass ich meinen ersten engtanz mit stirn-an-stirn-legen zu phil collins' "another day in paradise" hatte. ich schaeme mich heute noch. das ist im nachhinein mehr schmach, als die tatsache, dass meine grosse liebe fuer diesen abend sich gegen 23 uhr, also ca. 1 minute, bevor meine mutter mich abholte, doch fuer die langhaarige ute entschied und dann erstmal nur noch seine stirn an ihre stirn drueckte.

und herr cabman, ich habe ja ein kleines bisschen schadenfreude. haben sie mir doch letztens diese lustige hopi-ohrenkerzennummer vorweggenommen...
 
Wenn Sie sich mal mit viel Zeit durch die anderen Soundtracks klicken, stellen Sie fest, dass Phil Collins da auch vertreten ist. War eine andere Zeit (ich entlaste uns beide, ha!).

Diese Schmach, eine Minute vor Ihrem Abgang! Manchmal ist das Leben mehr als fies. Aber jetzt haben Sie Ona nebst Erzeuger - da kann diese langhaarige Ute, die jetzt bestimmt total ausgemergelt und altbacken aussieht, mit Sicherheit nicht mithalten.
 
diese ute, bankdirektorentochter, ist dann doch ganz schoen abgeglitten. eigentlich sollte man schadenfroh sein, aber dann macht es mir doch eher angst... wo ich doch immer heimlich denke, bildungsbuergerelternhaus schuetzt vor allem. denkste.
 
Nee - manchmal denke ich, das einzige, was schützen kann, aber auch nicht muss, ist Aufmerksamkeit und familiäre Liebe.

Ich komme nun weiß Gott nicht aus einem solchen Haushalt, aber man hat sich mit mir beschäftigt. Zumindest, solange man die Zeit dazu hatte. Danach hab ich sie dann mittels bockigen Pubertierens dazu gezwungen, sich trotzdem mit mir zu beschäftigen ;)
 
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich endlich mal was zu Phil schreiben muss. Es scheint ja common sense zu werden, dass der peinlich ist. Und es ist ja auch was dran; dann aber auch wieder nicht. Hm.
 
endlich
nachdem ich diesen tab hier schon fast verschimmeln sehen habe, habe ich jetzt (am feiertag) doch mal alles und am stück gelesen.

fein. :)
 
Na endlich ;)

Danke. Wird fortgesetzt.
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