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02
Juli
Carved your name into my arm.
Das Foto von uns beiden, aufgenommen bei einem Festival - ich mit grünen Augenbrauen und du der, der du immer warst, in diesem Hemd, das ich auch besitze, erwartungsvoll in die Zukunft schauend. In einem samtigen Rahmen, der sich gut anfassen lässt, denn ich fasse ihn oft an.
Die Aufkleber, die du mir schicktest, und die kleinen Briefe, die du
hinterließt, wenn du wieder nach Hause fuhrst und ich schon arbeiten gegangen war. Der kleine Schneeflockenobsidian, die Kerze in deiner Lieblingsfarbe - eine von denen, die sie dir kurz vor deinem Tod noch schenkte, damit du sie anzünden könntest, wenn es mal dunkel würde, und die sie nach deinem Tod an mich weiterreichte, damit ich sie anzünden könnte, wenn die Dunkelheit zu unerträglich würde.
Dein anrührender Brief zu meinem letztjährigen Geburtstag, der Packen mit allen Briefen, Zetteln und Nachrichten, die ich dir jemals geschrieben habe, von der ersten Postkarte an. Das rote Hemd mit den japanischen Schriftzeichen, das mir das liebste deiner Hemden war, und das noch immer nach dir riecht, weil es in einer Ant-Zen-Tüte dicht verpackt ist; und eine Nase voll deines Geruchs, als wäre das Elend noch nicht groß genug.
Die Mail an ihn mit der Bitte, bei seinem Abschiedskonzert für mich
dieses eine Lied zu spielen - weil es mir wichtig ist, weil ich es mehr als alle anderen Lieder mit dir verbinde, wider den Rat der Trösterin, wider das Wissen, beim Hören irgendwo im Publikum innerlich zusammenzubrechen -, weil es sein muss, weil ich so dringend wenigstens eine äußere Manifestation brauche, dass du tot bist, wirklich und wahrhaftig, weg für alle Zeiten und für immer; weil ich Krücken brauche, die es mich begreifen lassen, weil ich ein Gerüst benötige, das in die richtige Richtung weist, sein Name ist Abschied - etwas, was ich dieser Tage andauernd nehme, warum nicht also auch ein wenig von dir?
Die Todesanzeige; die Kopie deiner Sterbeurkunde, die ich besitze, weil ich für sie all den Schriftkram erledigt habe; der Brief deiner Mutter.
Die DVD, auf der alle deine Radiosendungen zusammengeschnitten sind und die ich bislang nicht zu hören wage. Eine Kopie der CD, die ich dir mit ins Grab gab; die Kerzen und die Räucherstäbchen.

All diese Dinge lege ich behutsam in eine Kiste und verschließe sie
sorgfältig. In der neuen Wohnung werde ich nur einen Teil davon wieder auspacken; dem Rest werde ich einen gemütlichen Platz im Schrank einrichten, und auch das wird ein kleines Stück Abschied sein. Es fällt mir schwer wie wenig anderes, muss aber sein. Zwischen uns gab es nie Aufrechnungen, dieses Verhalten, das uns beiden so verhasst war, kein "Aber du hast angefangen", kein "Aber ich habe doch nur reagiert". Jetzt aber muss es sein: Auch du hast deine Entscheidungen getroffen, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, was du wie hinterlässt und wie andere damit weiterleben können.

Ich kümmere mich jetzt um mich selbst, denn du tust es nicht mehr.
Und lange Ärmel trage ich eh am liebsten.
[invert]

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mühselig sind die schritte, die winzigen heraus diesem gefühl das alles umschlingt und durchdringt.
kaum erkennbar, doch es sind bewegungen.
kaum fühlbar, geht es weiter.
 
Und ja.
 
Das ist so traurig.
 
Ja.
 
An der Stelle mit dem Packen Briefen kamen mir die Tränen. Sie zurücknehmen könnte ich nicht, das ist doch, als wären sie nie abgeschickt worden, nie angekommen.
 
Mir sind sie lieber hier als bei seiner Witwe. Ich weiß ja, dass sie ankamen; ich habe die Antworten darauf ebenfalls alle gesammelt.

(Danke für Ihr Mit-Leiden (oder wie man das nennen kann). Tut irgendwie gut, auch wenn ich natürlich jetzt nicht nur noch die Leser zu Tränen treiben will.)
 
...
 
Du kanntest ihn ja auch.
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