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09
Mai
Suspekt.
Ich argwöhnte ja schon längere Zeit, im Prenzlauer Berg Kölns zu leben, seit heute Nachmittag habe ich aber Gewissheit über das ersehnte Maß hinaus.
Ging ich nämlich am Mutter-/Kind-Café vorbei, um mit anzusehen, und schlimmer noch, auch anzuhören, wie ein hipper Jungvater seinem hippen, aber nöhligen Jungkind zur Beruhigung eine Möhre hinhielt, begleitet von den Worten: "Da, eine Bio-Möhre für dich!".
sie werden hoffentlich alle fastfood-abhängig und bei C&A einkaufen.
Ich habe im erweiterten Bekanntenkreis so eine Biomutter, die mit dem Kind heimlich zu Mc Donald´s geht, fressen. Anders kann man das nicht nennen.
Begreifen kann ich das alles nicht so recht. Ein schöner Wunsch von Ihnen. Lustig wäre auch jugendliche Rebellion durch Überbetonung des Vorgelebten, wenn das nöhlige Kind also fortwährend erwähnt, es putze sich nun die Zähne mit seiner Bio-Zahnpasta, wünsche sich danach mit Bio-Seife und Bio-Wasser, zöge seinen Schlafanzug aus Bio-Baumwolle an, ginge in sein Bettchen aus Bio-Holz, auf die Nicht-Bio-Matratze (Papa! Da haben wir noch ein Wörtchen zu reden!)...
So subversiv sind Kinder leider ja doch erstmal nicht. Man könnte ein eigenes Fuck-up die Nachbarschaft-Projekt starten, Kinder auf dem Weg zum Kindergarten abfangen und infiltieren ;)
@ cut: Sie meinen, all die Bioyogis sind eigentlich fastfoodabhängig? Eine gewagte These. Ich mag sowas ja. Wir sollten uns austauschen ;) Abhängig vielleicht nicht (Obwohl ja gemunkelt wird, hinter dem Bio-Futter stecke in Wahrheit ... Aber lassen wir das. Ich kann gerade nicht frei sprechen).
Also, abhängig vielleicht nicht, aber auch nicht immer ganz bei der Wahrheit. Man hat ja auch schon Vegetarier an der Bratwurstbude gesehen. Sie tuen mir unrecht. Ehrlich ;-)
Wobei ich mich frage, was die Sache mit Willensstärke/Willensschwäche zu tun hat. da viele fleischfresserInnen (zu denen ich auch gehöre) auf vegetarismus ihre vorstellungen von einschränkung und verzicht projizieren (was nicht zutrifft), ist jeder - definitiv nicht repräsentative - veggie an der bratwurstbude ihnen eine ähnlich große freude wie ein katholischer pfarrer im bordell.
ob wünschenswert, ist jeweils eine andere frage. Wenn du erstmal im Wedding wohnst, ergeben sich die Fuck-up-die-Nachbarschaftsprojekte von ganz allein :-)
Bei den sommerlichen Temperaturen sind wir langsam wieder textsicher bei der Playlist der Kneipe gegenüber. Aber warum die ausgerechnet die geschätzte 20minütige Live-Version von "Child in Time" (puh, den Bogen noch zum eigentlichen Thema noch mal geschafft) spielen, würde ich doch gern wissen... Puh. Was bin ich froh, in diesem Hinterhaus da zu residieren.
Da wo ich hinwill, scheint es erstaunlich ruhig. Mal sehen, ob diese Ganztagsgrundschule hält, was sie verspricht ;) Muss los, bin schon spät dran. Bis übermorgen, bitte Daumen drücken für morgen :) |