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25
April
Dee da.
Mein Herz ist eine Hafenbar
mit fremden Gesichtern brechend voll

--Georgette Dee


Und dann begriff ich so ganz nebenbei im Vorbeilaufen am Tourplakat, dass ich just gestern den Auftritt von Georgette Dee verpasste, ich ärgerte mich mehr als nur ein wenig, denn eigentlich hatte ich ihn nicht verpassen wollen - unsere letzte, gleichzeitig erste Begegnung hatte nämlich unter einem ganz und gar nicht glücklichen Stern gestanden.

Meine beiden Lieblingskolleginnen hatten mir die Eintrittskarte zum Geburtstag geschenkt, Termin war Anfang Dezember. Ich freute mich auf den Abend, und als er kam, freute ich mich ganz und gar nicht mehr, weil ich nämlich vorübergehend nicht in der Lage war, mich zu freuen, eher im Gegenteil. Die M. bestand trotzdem darauf, dass ich käme, und weil ich zu wenig bis gar nichts in der Lage war in diesen Tagen, suchte sie mir den Zug heraus, den ich nehmen sollte, sie sammelte mich am falschen Bahnhof, an dem ich ankam, weil ich in den falschen Zug auf dem falschen Gleis gestiegen war, ein, sie schmierte mir ein Brot, zwang mich, es ganz zu essen und packte mich nebst ihres Mannes, der mich scheu und irgendwie unbeholfen von der Seite ansah, ins Auto, um zu Georgette Dee zu fahren. Zwischendurch hörte sie höflich dabei weg, wie ich jemandem, der auf dem Handy zurückrief und es noch nicht wusste, Nachrichten überbrachte, die ich selbst noch nicht recht begreifen konnte.
M., die Patente.

So traf ich also auf HerrnFrau Dee, die ja ein Herr in Frauenkleidern ist, mit Frauenbeinen, wie sie nur Männer haben können, die ihr Programm stolze dreieinhalb Stunden lang zusammen mit Terry Truck am Piano aufführte. Georgette Dee, die sich im Laufe des Abends nach und nach mit Gin abfüllte oder zumindest überaus glaubwürdig so tat, als fülle sie sich ab; die, während in meinem Kopf immer nur Lars Falk in der Endlosschleife lief, abwechselnd Chansons sang oder kleine Geschichten erzählte; mal melancholisch, mal erfrischend derb, mal einfach nur albern, und irgendwann in diesen Stunden dachte ich wie schade, dass all das irgendwie an mir vorbeigeht, denn es gefällt mir, doch wirklich, irgendwie gefällt mir das; ich will es demnächst sehen, wenn ich es schätzen kann.
Wollte ich, wirklich.

Mir ist nur ein einziges ihrer Stücke wirklich haften geblieben, und ich weiß bis heute nicht so genau, warum eigentlich, aber ich will es mit Ihnen teilen. Sie sagte, sie sei einmal in ihrem Leben nach Paris gefahren, sie habe die Nase voll gehabt vom Leben in der Stadt, die sie kannte, habe ihre Taschen gepackt und sei einfach losgefahren, in dieses Paris da, das ja so einen tollen Ruf gehabt habe, und sie sei auch eine ganze Weile geblieben. Die Sprache indes habe sie nie gelernt, denn:
Ich wollte ja nicht ankommen, ich wollte nur weg von da, wo ich war.

Das sprach mich an.
[Devotionalienschrein]

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Ein Fest fürs Leben
Paris ist ein wunderbarer Ort. Zum Weinen, zum Lachen, für den Herbst, den Abschied und die Momente, in denen man einfach sich selbst oder ein schönes Versprechen davon spüren will.
Danach geht man natürlich weiter.
 
Nach Paris wollte ich mal, vor ein paar Jahren. Irgendwas kam dazwischen. Seitdem hat es eine Art Stigma für mich.
Weitergehen, ist das nicht immer das, was man schlussendlich tut? Was für ein schöner, pathetischer Gedanke ;)
 
Nur weg - der Wunsch fühlt sich vertraut an. Problem: Man lässt sich selbst ja nicht zurück. Und damit bleibt der Wunsch ein Wunsch. Oft.
 
Mich selbst finde ich sogar streckenweise gar nicht so unerträglich. Also, gelegentlich kommt es vor, dass ich mich sogar mitnähme.
Oft bleibt aber natürlich auch Wunsch Wunsch.
 
Achja, ich kann es mit mir überwiegend auch gut aushalten. Aber etliche Probleme (also vor allem mit dem Rest der Welt), so meine These, habe ich, weil ich bin, wie ich bin. Und so wäre ich höchstwahrscheinlich auch anderswo. Wenn ich hier anecke o.ä., würde ich es damit anderswo auch.
Aber vielleicht ist anderswo anecken schöner?
 
Es kommt aufs Umfeld an. Natürlich eckt man an, weil man ist, wie man ist. Es gibt aber Umgebungen, in denen die eigene Art als eher störend empfunden wird, und eben solche, in denen sie tendentiell als eher befruchtend angesehen wird. Ich arbeite in letzterem, habe als Rettung ein paar ebenso unpassende Kollegen zur Seite.

Anderswo ist häufig schöner. Bis man dort ist.
 
So ein bisschen kann ich das Zitat nachvollziehen, dann und wann geht es mir auch so (mit unterschiedlicher Ausprägung des Wunsches, nicht ankommen zu wollen).

Paris ist für mich dagegen eine Stadt, die nicht mehr meine Emotionen weckt. Ich fragte mich schon häufiger, ob mein Desinteresse an Paris mit dem Korb meines Lebens zusammenhängt, den ich dort bekommen habe. Allerdings interessiert mich Paris so wenig, dass ich auch keine Zeit in die Beantwortung dieser Frage investiere.
 
Und was ist mit dem Korb deines Lebens? ;)

Ich bekam meinen ja kurz vorher. Immerhin, wenigstens keine teure Reise gebucht ;) (immer positiv denken).
 
Nun bohre doch nicht so stark in den tiefen Wunden meines kleinen Egos. Also nee... ;-)
 
Ist dein kleines Ego auch das, das so schüchtern ist ? ;)
 
Treffer! ;-)
 
Dann werde ich wohl fürderhin weiter in deinen Wunden bohren ;)
 
Ist dies Art der Fiesheit eine deiner grundlegenden Charaktereigenschaften? ;-)
 
Öhm, lass mich ganz kurz überlegen? Ja, schon.
Insbesondere dann, wenn ich genau weiß, dass mein Gegenüber sich verletzlicher gibt als es ist.
Mein lieber Dreizack, dir selbst Schüchternheit und ein kleines Ego zu attestieren ist in etwa so glaubwürdig wie wenn ich mir selbst ungeheuer gutes Aussehen und extreme Eloquenz attestieren würde, nämlich gar nicht ;)
 
(eigentlich würde ich gerne hierbleiben, jetzt, wo ich mich doch gerade so schön eingelebt habe.)
 
Wow, und das von dir, über das dort. Ich bin nahezu erschrocken.
A propos: Nicht erschrecken. Ich habe es endlich geschafft, das Beiwerk zum Geburtstagspaket zu schreiben. Nächste Woche klingelt der Postmann dreimal.
 
(jein, das dort kann mir größtenteils gestohlen bleiben, aber das hier hätte ich ganz gerne noch ein bisschen länger.)

hui, da werde ich ja ganz purpurn, vor lauter vorschussfreude!

(vor allem, weil ich im austeilbereich einer äußerst sexien postlady residieren, die mich stets mit ihren vollen lippen anlächelt und die eine oder andere anzügliche bemerkung fallen läßt.)

(-schön wär's...)
 
Soso, du freust dich vor Allem auf die Frau mit den aufgeblasenen Lippen. Dann kann ich ja auch ein leeres Paket schicken.
(Volle Lippen sind überbewertet, kann ich dir versichern).

Und klar, hier bleib ich jetzt wohl. Denke ich. Man kann ja nicht immer weglaufen.
 
"(Volle Lippen sind überbewertet, kann ich dir versichern)."

Damn; und was mache ich jetzt bitteschön mit der Bootladung Botox, die ich mir grade bestellt habe?
 
An Bedürftige verschenken, vielleicht?
Ich könnte übrigens auch gut eine kleine Aufpolsterung in meiner Nasenkuhle gebrauchen. Und in diesem neuen Grübchen am Kinn, von dem ich überhaupt nicht weiß, wo das jetzt auf einmal herkommt.
Andererseits, ach egal. Auch Makellosigkeit wird überschätzt.
 
Recht haste. Ich mag dich so wie du bist. Da. Mentalbotox. :)
 
ahem..
ich möchte ja nur ungern unterbrechen, aber mit botox könntet ihr die schönsten schlauchbootlippen wahrscheinlich komplett plattbügeln, das wird nämlich zum faltenwegradieren benutzt.


(ja, ich weiß. schlaukacken, auf wikipedia verweisen und dann schnell wegrennen ist kindergarten.
-egal, hähähähä.)
 
Na und? Während du auf Wikipedia warst, haben wir dein Pausenbrot gegessen. Hähähä
 
Oh. Und. Meine Wikipedia hier drüben sagt mir, Botox wäre auch toll bei "Anal Fissure". Es ist und bleibt eine Wundertüte da draussen.
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