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29
April
And Then I Went And Spoiled It All by Writing Something Stupid Like This Here Story
Meine erste Erfahrung mit dem Rauchen war das beraucht werden.

Meine Mutter hatte mich damals immer an die Trinkhalle unten am Nachbarhaus geschickt, ihr Zigaretten zu holen. Lord Extra oder Per100.
Der Weg dorthin auch immer der Weg vorbei an dem Schaufenster der Tankstelle, direkt unter unserem Wohnzimmer, das über und über mit Paketen voller Spielzeugsoldaten vollgestopft war. Gekauft habe ich mir diese natürlich nicht, wäre der Mutter ja aufgefallen, wenn ich ohne die Zigaretten zurückgekommen wäre.

Später bin ich dann dazu übergegangen, das elterliche Kostgeld, denn ich war ja Schlüsselkind, also das was man zukünftig dann wohl Iris-Scan-Kind nennen wird.

In the year 2525.

If man is still alive.

Geld für Essen, pah, kann ich da nur verächtlich schnauben. Das Geld habe ich natürlich in Vinyl angelegt. Schwarzes Gold. Da konnte es schon mal sein, dass ich ein ganzes Wochenende ohne Essen auskam und gutes Geld lieber in gute Musik investierte.

Ich war auch recht schlank, damals.

Meine erste Erfahrung mit dem Selberrauchen waren die Zigarillos meines Demnächstvaters, die hinter der Esszimmertür in einem Regal lagerten. Fünf am Stück und auf Lunge.

Mein Vater behauptet ja bis heute steif und fest, er habe Rudi Assauer zum Zigarrerauchen gebracht. So leistet jeder seinen Beitrag zur Schaffung einer besseren Welt.

Familienintern und auch rein körperlich war dieser Vorfall für mich damals ein kurzfristig einschneidender Rückschritt. Kotzen und Hausarrest, obwohl letzteres ja nicht wirklich schlimm ist, wenn keiner da ist, der es überprüfen kann.

Später dann, während ich beim Paketdienst Doppelschichten geschoben habe, die Zigarette, morgens - und ich begann den Tag damals immer um 4:00 Uhr mit einem Glas Vanillelikör - im Auto, durch die die leeren Strassen, mit heruntergelassenem Fenster; das hatte schon was von Freiheit, muss ich ehrlich zugeben. Bis man an dem verranzten Paketdepot ankam natürlich.

Da hiess es dann, die Illusion bitte vor dem Rolltor anbinden, wir kloppen die dann in der Zwischenzeit tot.

Irgendwann war ich dann mit Christoph in Lorette de Mar, eine dieser Jugendfahrten. Lustigerweise nannte sich der Anbieter Wikingerjugend, und für einen Moment hatten meine Eltern wohl Angst ich könnte aus ihren knochigen Händen in eine eher unruhige Szene entgleiten.

Christoph hatte ich in England kennengelernt, ein doppelter Lehrerssohn aus Wattenscheid, der die Nationalhymne rülpsen konnte. Wir hatten uns für Spanien, zumindest das Spanien, dass sich in diesen schäbigen Hotelgassen einzufinden nicht zu schade war, vorgenommen den kompletten Schrank, Koffer ausräumen ist für Loser, mit Bierdosen zu füllen, denn, naja, es war einer dieser Urlaube, wo man mit Typen rumhängt die Flaschenöffner als Ohrringe haben und sich Poldi und Spencer nennen; und auch so aussehen.

Wo man morgens einen Liter Lumumba trinkt und am Strand einschläft, die Hand auf einem Kassettenrekorder mit den Bollock Brothers im Autoreverse.

Süsse Jugend.

Das war auch der Urlaub, der Moment, das Mal, das einzige, in dem ich kurz mit einer Drogenkarriere liebäugelte. Genauergenommen fanden wir uns des Morgens früh, nach einer zu Sidney Youngblood Liedern durchtanzten Großraumnacht am örtlichen Strand in Gesellschaft eines lispelnden Herren wieder und liessen uns dazu durchringen ihm eine handelsübliche Menge Haschisch abzukaufen. Und, entweder war ich schon damals zu verkorkst, oder er hat uns für gut die Hälfte unseres Urlaubsgeldes einfach ein Stück Holz verkauft.

Das war auch der Urlaub, der Zeitpunkt, der Moment in dem ich mich das bisher einzige mal in Gegenwart einer tanzend nackten Dame wiederfand.

Wir stolperten Sangriatrunken und Brauntequillabefüllt durch die Gassen der Stadt, als uns ein Herr aufgriff, mit dem Hinweis auf eine Diskothek und Stripperin und Freigetränkt und Yippiyeah. Was soll ich sagen, wir waren 15. Stripperin? Fuck, yeah!

Da stand ich dann vollgedröhnt mit Christoph und einer überschaubaren Anzahl Älterer, Jüngerer und Herren in einer schummrigen Bar, etwa so, wie man sich in einer ARD-Vorabendserie das Rotlichtmilieu vorstellen würde und eine etwas mollige Dame betrat die verspiegelte Tanzfläche, um sich in unserer Mitte zu entkleiden. Und das bis ganz auf alles aus.

Kannte man ja so in echt damals auch noch nicht.

Von Christoph habe ich übrigens auch meine Liebe zu Marillion geerbt. Er hatte die damals aktuelle erste solo Platte deren ehemaligen Sängers dabei, auf Kassette, die wir uns wieder und wieder und wieder in die trunkenen Ohren gedröhnt haben. Ansonsten mochte Christoph nur handgemachte Musik, ein durch und durch erdiger Kerl, was für mich, mit meiner Vorliebe fürs Synthetische, natürlich einen Graben zwischen uns riss.

Nachher, nach dem Besuch der nackten Dame, auf dem Zimmer dann - wahrlich eine Zeit der einzigartigen Erfahrungen - kam es zu einem weiteren Einzelfall in meinem Leben, nämlich dem, dass ich in Anwesenheit eines anderen Herren masturbierte. Und das nicht mal so recht weil ich wollte, auch nicht weil ich konnte, sondern weil wir wohl irgendwie dachten, "Pussy? Jetzt aber ran!"

Und so beschäftigeten wir uns zunehmend unerregt, in Gedanken an die Nichterregende, in deprimierender Umgebung mit unseren jeweiligen Genitalien. Natürlich mit Decke drüber, so dass man sich nicht einmal am Anblick des benachtbarten Gemächts hätte erfreuen können. Non-gay to the max. That´s what we were.

Jeder anwesende Herr, der sich schon mal stark alkoholisiert mit seinem Unterleib beschäftig hat, mag bitte mit meinem vergangenen Selbst fühlen. So wie wir dann irgendwann aufgaben, einfach, "Hey, fertig." riefen und uns am nächsten Tag über die rotgeriebene Dörrpflaume in der Unterhose freuten.

Ich habe mal in Hannover, nach einem Vortrag, in einem Raum, in dem es mindestens 50 grad waren, mein bisher einziges DJ-Set gespielt. Da es aber so verdammt heiss war, waren alle in den Hof rausgegangen und die einzigen die mit mir im Raum waren, war ein schwules Pärchen, die sich zu dem übelsten Acidtrack, den ich überhaupt in meiner Tasche hatte auf der Tanzfläche abknutschten und sanft ihre Hüften schwangen.

Da habe ich das bisher letzte mal geraucht.

Als ich noch Rollenspieler war, zu der Zeit als ich Gauloises Blondes rauchte, blau oder rot, haben wir mal einen ganzen Abend lang in eine halbgefüllte Flasche Coca Cola exhaliert. Nach ein paar Stunden dann haben wir das Rauch-Cola-Gemisch ordentlich geschüttelt und getrunken. Ein Geschmackserlebniss der besonderen Art.

An diesem Abend haben wir auch das Mikro an den Gitarrenverzerrer angeschlossen und das lied "Fick mich du geiler Nachbar" komponiert und wenn ich die Aufnahme noch finden könnten, ich hätte sie hier zur Verfügung gestellt.

Das war ein Gabberkunstwerk der Klasse A.

Obwohl, komponiert hatten wir das bereits eine Woche zuvor, da hatten wir nämlich Dosenbier getrunken und in Ermangelung echter Zigaretten, Pfefferminztee geraucht.

Von Teekanne.

Dazu gab es dann eine kurz vorher erworbene 12" (auf Force Inc.) die zum grössten Teil aus einem Abba-Sample bestand, immer und immer wieder allerdings auf 33, statt der vorgeschriebenen Breakbeat Hektik.

Pfefferminztee. Ich war Goa nie so nah.

Wir haben dann meinen Sampler an den Amiga angeschlossen und allerlei Bässe und Gitarren aufgenommen, von Bad Religion, Suicidal Tendencies, Ministry und das, auf Klassenparties durchaus zu einer gewissen, äh, Bekanntheit gelangte Stück aufgenommen, was wenig später im Colarauchrausch seine Vollendung finden sollte.

Zu vorgerückter Stunde nahm ich dann, heimlich heimlich, den Fotoapparat des Hausherren. Später sollte er Bänker werden, und nach Dienstschluss dann immer, puh, Krawatte ab und rein in die zerrissene Jeans.

Noch ein wenig später dann sollte er seine komplette, gar nicht mal so unbeachtliche Heavy Metal Sammlung zum Verkauf anbieten; als ich davon erfuhr hatte sich aber bereits der immens dicke Sohn des Eisdielen Besitzers, unten an der Ecke, bei dem ich immer zwei Kugeln Eis - Saure Sahne und die andere durfte er mir aussuchen - kaufte, die besten Stücke gesichert.

Mitterweile ist er Filialleiter und lauscht in seiner Freizeit gerne durch Großraumlautsprecher geprügelten Eurodiscorhythmen. Der Bänker, nicht der beleibte Italorocker.

Es war also als eine Art zuvorkommender Bestrafung meinerseits anzusehen, als ich den Apparat mit in den Sanitärbereich nahm, mein entblösstes Genital auf dem Scherkopf seines Nassrasieres platziert und zwei Detailaufnahmen machte; die Apparate, Rasier und Foto, wieder an ihren ursprünglichen Platz und zwei Wochen später, im Zeitalter der Digitalkameras natürlich undenkbar, das grosse Hallo, womit er sich so zwei Wochen rasiert hatte.

Ha. Ja. Sowas habe ich gemacht damals. Mit vollem Einsatz für den Effekt. Aber hallo.

Angefangen so richtig zu rauchen, also auf Lunge und nicht dieses coolwollende Schulhofgepuste, habe ich ihn England, London. Benson & Hedges auf dem Rückweg von einem Jugendzentrum, von einem Punkkonzert, oder so, zur Gastfamilie. 10 Kilometer oder so. Nachts. Allein. Da habe ich das beschlossen. Hustend durch die Nacht.

Durch die Nase rauchen knallt übrigens irgendwie mehr, so in der kalten englischen Nachtluft.

In Galen, wo wir einmal auf einer Klassenfahrt waren; Und Klassenfahrten, haha, das war ja was. Aufruf zur Entfesselung. Da war der langhaarige Metal-Typ, der 1998 bei der Fussballweltmeisterschaft in Frankreich bei einem Autounfall ums leben kam, der einfach in ein Gebüsch ging und da zwei Stunden drinnen stand, während wir ihn alle wie blöd in der Dunkelheit gesucht haben.

Und da war der Björn, der damals schon Fotograf war, was er wohl heute macht? Der im Zimmer, direkt am Ende des Gangs, damit ihn auch wirklich jeder sehen konnte, nackt auf dem Bett sass und Zigarre rauchte.

Welch ein Spektakel.

In Galen bin ich dann auch voll auf die Fresse geflogen, also in echt jetzt.

Wir hatten in einer nahegelegenen Kellerbar mehrere Flaschen Kellergeister, hach wie passend auch noch, erworben und auch prompt verzehrt. Dann: Wer ist schneller, Wettrennen, wer stolpert als erster, wer ist so voll, dass er nicht mehr weiss wofür man seine Arme im Kontext des Fallens doch bitte zu benutzen hat.

"Beim rasieren geschnitten" - sagte ich meiner Mutter bei Heimkehr, was sie nicht halb so witzig fand, wie es war. So ergeht es halt allen, die Versuchen auszusteigen, dachte sie wohl still bei sich.

Auf jeden Fall hatte ich danach wenigstens einen guten Grund am nächsten Morgen mit Kopfschmerzen aufzuwachen.

Und, nein, der abgebrochene Zahn rührt nicht aus diesem Vorfall.

In England habe ich auch das Mädchen aus Dorsten kennengelernt, die ich dann mal kurze Zeit recht lieb hatte, mit der ich mich auch viel gestritten habe, ich sei so launisch; also auch damals schon.

Wir hatten uns gegenseitig unseren damaligen Partnern ausgespannt und unter dem Sternenhimmel am Strand geküsst. Und, ich meine, Meg motherfucking Ryan had nothing on us. Das war so mit der romantischste Moment den dieses verkackte Seebad da jemals erlebt hat.

Mit ihr, in einem Park, im Frühling, auf der Bank, den Kopf in ihrem Schoss, eine Zigarette teilen. Fuck, was besseres gibt es gar nicht.

Ich rauche mittlerweile seit über 10 Jahren nicht mehr, aber wenn dann immer Lucky Strike.
[die pussy des banalen]
 
 
09
April
We know what you did last summer and it didn´t make us better persons
Kinder verbrennen; und warum auch nicht; sagt zumindest die am gegenüber platzierten Herren befindliche Zeitung und man fragt sich unweigerlich, Bewusstseinsforscher mögen diese Behauptung gern entkräften - meinen Segen haben sie, was aber auch alles ist was sie von mir haben können - ob es nicht imperativisch gemeint sein mag.

Zur linken zwei Damen die sich offenbar nicht einigen konnten, wem, mit ihrer Unzahl an Unterlagen, Ordnern, Telefonen, Halstüchern und in Baumärkten gekauften Wuchtlaptops, der inmitten ihrer berockten Beine befindliche Tisch denn nun qua Reservierung gehöre, so dass eine der beiden das Gerät nun auf ihren knochigen Knien balanciert, während sie munter über die Petra schwatzen, die ja eigentlich nur ein Pferd kaufen wollte, für 75.000 Euro, aber es dann doch wieder zwei wurden - kann man ja nie genug von haben - und die Sabine - ein lesbisches Pärchen? - jetzt sauer sei, weil diese sage und schreibe 200.000 Euro gekostet hätten.

Ich leide mit Sabine und stelle mir vor, wie sie sich abends mit Blattgold einreibt und darauf wartet, dass Petra mit einem Eimer frischem Pferdesperma zu ihr in die Glasbadewanne steigt.

Das es Frühling wird merke ich immer zuerst daran, dass die im örtlichen U-Bahnhof ansässige Drogenverkäuferin die Haare offen trägt.

Bloß nicht zu lange hinstarren, sonst ist das nächste was du mitbekommst, wie du in eine Bahnhofstoilette gezerrt wirst und dann am Donnerstagnachmittag mit einer Nadel im Arm von der Putzfrau gefunden wirst.

Hinter einer der Säulen im der Bahnhalteposition abgewandten Bereich kuschelt seit ein paar Tagen eine Gruppe Jugendlicher; schwitzige, nintendoverschwielte Händchen tasten sich über zart knospende Brüste, während die Mädchen an verschämt flaumenden Oberlippen knabbern; der Sound von pochenden Boxershorts und planlos zuckenden Unterleibern; zart ganz zart nur.

Jedes Mal wenn ich an ihnen vorbeikomme, starren sie mich an, als währe ich der Vater, der Erzieher, der Heimleiter; gekommen um sie zurechtzuweisen, den BH zurechtzurücken, als sei ich gekommen die Zeit zu drehen; zurück auf damals, als das alles noch nicht so voller Probleme, so aufregend und ängstlich klebrig war.

Handymusik; die Rolltreppe funktioniert heute; der Humor des Bahnhofsansagers auch. Jeden Tag aufs Neue verspricht er uns, die Wagen der ersten Klasse würden in Abschnitt B und C halten. Jeden Tag fährt der Zug ungerührt, bis sein Schwänzchen soeben noch Abschnitt D streichelt. Vielleicht gibt es ja gar keine erste Klasse.

Mein Plan zum Thema Handymusik; ich suche mir einen bulligen Freund, was man in nostalgisch angehauchten Kriminalgeschichten wohl eine Gorilla nennen würde, die Art von Geschichten in denen auch von Bleispritzen oder, wenn es hart auf hart kommt, gerne mal vom Püsterich gesprochen wird; eine Kante also, so ein Typ, der sich im Suff in Kindergartenkinder verbeißt.

Mit dem also - und dazu muss ich sagen, ich kannte ja tatsächlich mal so einen. Alle nannten ihn nur Schaschlik. Schaschlik war knallhart über der dreißig, trug nur fliederne Ballonseidenanzüge und wohnte noch bei seiner Mutter in einer 2 1/2 Zimmerwohnung, hatte aber immer die neusten Computerspiele.

Ich würde also den Schaschlik anrufen, ob er immer noch bei Muttern wohnt? müsste ja mittlerweile auf die 50 zugehen, und dann zu Hiphophandyplärrenden Teenies treten, Schaschlik immer einen Schritt hinter mir, zur rechten. Wir würden uns Uniformen leihen, die wir auch des Abends noch auf der Fetischparty tragen könnten, und wir würden gut aussehen, schnieke sogar. I love a man in Uniform.

Wir würden zu diesen aus Deppenlenden geflossenen Kindern treten und uns als GEMA-Kontrolleure ausgeben. Ob sie denn für die Aufführungsrechte bezahlt hätten. Haben sie nicht? Hmm. Soso. Mal kurz überschlagen, wie viele Passanten hier so unterwegs sind. Jaja, wir beobachten Sie schon eine ganze Weile. Das macht dann 69 Euro. Anschließend würde Schaschlik das Telefon dann zertreten, oder essen, oder was so Typen, wie der Schaschlik einer ist, eben machen, wenn man sie von der Leine lässt.

Gegen Personen im Gleis hilft am schnellsten einfach weiter zu fahren. Wieder ein Zivilisationsproblem gelöst. Gern geschehen.

Die Neubesetzung gegenüber, eine Dame in schwarzem Überwurf, ein pausbäckiges Erlebnis, die Montserrat Caballé der Schadensabteilung, schmatzt Ananasstückchen an Tupper; mit eigens mitgebrachter - Tusch - Gabel.

Warum gibt es eigentlich kein Ananasdeodorant?

Seit ich denken kann habe ich; also streng genommen kann ich mich nicht entsinnen mir jemals privat ein Deodorant gekauft zu haben. Bis auf das eine mal, aber nur zu Amüsierzwecken, es war ein Kiwideodorant aus dem Schlecker-Markt, welches wir dann über den Praktikanten sprühten. Mjamm. Aber so, für den Verbrauch, nein, nie.

Zunächst hat dies wohl meine liebe Mutter übernommen, habe ich mich einfach des Morgens über ihren parfümierten Busen gerollt. Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, dass zu nehmen was im Bad grad steht, heute aktuell Kokos, gerne auch die absurdesten Fruchtdüfte. Pfirsich oder so.

Mango-Ginseng.

You name it, I spray it.

Ein Herr erkundigt sich am Tragtelefon bei seiner Krankenkasse, ob die Zahnzusatzversicherung denn auch die anstehende Zahnsteinentfernung abdecken würde. Tut sie. Ich überlege kurz, ihm das Zeug einfach mit der Gabel der Ananasdame rauszukratzen. Vielleicht sollte ich mich einfach nackt auszuziehen, durch den kompletten Zug zu rennen und „Feuer! Feuer!“ schreien.

Von beidem nehme ich Abstand, obwohl ich mich bei letzterem doch arg beherrschen muss.

In meiner Grundschulklasse gab es den Michael, der sich gerne mal mitten in der Stunde komplett entkleidete und über und unter den Tischen rumkrabbelte, bis die Lehrerin ihn wieder einfangen konnte.

So was prägt, denke ich.
[die pussy des banalen]
 
 
03
April
Every Day Is Like Every Other Day - Only Different
Auf dem bunt geschminkten Graffittipfad, zwischen Bahndamm und REAL-Markt, den ich mir des morgens und seit neustem immer mit den dort pausierenden, nicht bettelnden, vom betteln pausierenden, Sandlern, teile; mich für einen Moment in einen Vektor des Lichts durch eine Welt der Beneblung und Verzweiflung wandle.

Nun, heute also, reckte mir dort eine, vornüber an einen parkenden PKW gelehnte, zumindest auf den ersten augenwinkelnden Blick nicht abstossende Dame - Alter: jung - ein zartes Pflänzchen, ihren Popo entgegen.

Was es über mich aussagt, dass meine Gedanken zunächst, noch vor aller Verwunderung ob des seltsamen Anblicks, um den Einfallwinkel, Abteilung genitales, kreisten und, naja, dass er genau richtig sei wollte man - und hier dürfen die Aufgeweckte unter Ihnen gerne GONZO! rufen - wollte man denn also und überhaupt.

In einer dem Hamburger Flughafen angeschlossenen Beate Uhse Filiale sah ich einst; ich blätterte in den gesammelten Werken Tom Of Finland´s - ein dicke Schwarte dicker Schwarten, um es mal höflich zu formulieren; wie ein geschäftsreisender Herr bei der Erotikbediensteten ein Plastikvagina erwarb um dann zu seinem Flug, wie ich annehme, zu hasten.

Beate Uhse am Hamburger Flughafen beinhaltet im übrigen keine Videokabinen. Denn Hamburg muss sauber bleiben.

Doch das nur nebenbei.

Zurück zu der Dame, meiner Dame, so ungewollt in meine erotischen Phantasien gezerrtes fremdes Mädchen. Die wollte gar nicht nur mal einen richtigen Mann, hier und jetzt. Also, natürlich vielleicht doch.

"Das wollen die doch alle!" - Wer war das?

Jedenfalls nicht nur, jetzt gerade.

Aber ich hatte mein schwarzes Netzhemd ja auch gar nicht dabei.

Sie hatte einfach - um schliesslich zur Auflösung zu kommen, dem Moneyshot dieser kleinen Geschichte sozusagen - die Gunst des unbeobachtet gewähnten Augenblicks und den praktischerweise vorhandenen Aussenspiegel genutzt sich mit ihren ganz privaten entzündlichen Hauterhebungen, gerne auch Pickel genannt, zu befassen.

Und irgendwie hätte ich mir dann doch gewünscht sie hätte schlicht mit mir beischlafen mögen, eine - wie ich finde - symphathischere Art der Verzweiflung.

Ende Weg - enter Strasse. Eine Toreinfahrt, ein wartend rauchender Herr. Neben ihm ein ihm bis zur Hüfte ragendes Xylophon.

F.R. David was right for all the wrong reasons.

Und warum gibt es am Düsseldorfer Hauptbahnhof überhaupt "original Berliner Currywurst"? Kann mir das mal bitte jemand erklären...
[die pussy des banalen]
 
 
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