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22
Mai
Diaspora, Teil eins (von vielen)
Als ich, mit Koffer an einer Hand und einem Mantel über dem anderen Arm, schwitzend und angenervt versuche, meine Stempelkarte aus dem Portemonnaie zu befreien, ohne auch die verschiedenen anderen Karten und mein Kleingeld zu verlieren, und dabei monolog-typisch einen etwas verpeilten Eindruck verursache, höre ich eine mir bestens bekannte, aber gerade eben nicht zuordenbare Stimme hinter mir fragen "Mono, bist du das?".
Und wie ich mich umdrehe und den just ebenfalls angereisten Lieblingskollegen aus Düsseldorf sehe, der auch eine Woche im Mutterhaus beschäftigt ist - was ein Zufall, in diesem Riesenkasten genau einen Menschen in genau dieser Minute zu treffen, den man wirklich gern trifft, zumal unverhofft. Das kommt ja bekanntlich oft, mir allerdings deutlich zu selten vor. Die Woche also gerettet, viel kann mir nicht passieren, das Seminar kann kommen (ich hab ja immer Sozialangst). Diesmal recht unbegründet - nicht nur kenne ich den Trainer bereits, was ich in der Einladung wohlweislich überlesen haben muss, denn sonst wäre ich gar nicht erst hingefahren, außerdem sind die Teilnehmer dieses mal wirklich nett. Die meisten jedenfalls. Also lerne ich Beziehungsohr von Appelohr zu trennen, übe noch ein paar schwierige Gespräche zu führen und freue mich ansonsten, den Trainer falsch eingeschätzt zu haben. Der redet nämlich zwar ungeheuer langsam, was aber gar nichts macht, wenn man selber keinen Stress hat, und den habe ich in dieser Woche mal nicht. Kontakte geknüpft für die kommenden zwei Monate südlicher Diaspora, die mich sofort nach Hamburg erwarten. Kann nicht schaden, ich will da schließlich nicht vereinsamen. Angst vor der dort auf mich wartenden Aufgabe. Und Vorfreude darauf. Das alles kann ungeheuer gut gehen, und ungeheuer schief. Ich wage es, mit flatternden Lidern und klopfendem Herzen springe ich mitten in diese Aufgabe hinein, als ginge es um mein Leben. Und im gewissen Sinn tut es das auch.
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