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12
März
I’ll Think Of A Reason Later.
Sie ist immer akkurat frisiert; ihre Kleidung ist korrekt, teuer und exklusiv, aber der Lack ihrer Nägel wird auch abgesplittert nicht erneuert.
Sie kauft nur im ersten Haus am Platz und gefällt sich in der Rolle der Grande Dame. Sie zieht gern das Gespräch an sich, und wenn sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aller steht, führt sie ihre kleinen Einakter auf - immer schön kokett, mit genügend Ironie und Distanz zu sich selbst, um alle glänzend zu unterhalten. Ich sah sie selten ihre Fassade verlieren; wenn, dann nur für einen Augenblick. Es fiele ihr nicht im Traum ein, eine Reise zu machen, um etwas über Land und Leute zu lernen; sie verreist, um zu entspannen. Ihre Stimme tschirpt, ihre leiseste Lautstärke ist lauter als zu laut, und wäre sie ein Mann, würde man sie wohl jovial nennen. Sie hat einen Ehemann, den sie nüchtern als den, "der die Hosen in der Beziehung anhat", bewundert und betrunken als "Versager, der schon lange keinen mehr hochkriegt" bezeichnet. Sie hat natürlich Karriere gemacht, in einem Unternehmen, in dem traditionell Frauen keine Karriere machen, sondern Arbeitsbienchen bleiben. Sie unterteilt ihre Freunde in die, mit denen sie shoppen geht, die, mit denen sie ins Theater geht, die, mit denen sie verreisen würde. Sie erklärt mir lang und breit die Welt, und ich denke, gleich muss ich mich übergeben.
Ich frage mich oft, wie es wäre, anders zu ticken. Wenn ich einen Scheiß auf mein Gegenüber geben würde, zum Beispiel. Ob ich dann besser durch's Leben käme? Immerhin haben auch Arschlöcher Freunde. Ich verstehe nur nicht warum.
Das kann ich dir sagen: Weil es genügend von ihnen gibt, um sich zusammenzurotten. Dazu kommen die, die sich aus irgendwelchen Gründen zu ihnen hingezogen fühlen.
Neulich erweiterte jemand deine obige Aussage noch: Es gibt sogar Arschlöcher, die psychologische Probleme haben und diese sogar für behandelnswert halten. Die Frage wie es wäre, anders zu ticken, ist doch müßig. Du tickst eben nicht anders, so wie ich nicht anders ticke. Und in vielerlei Hinsicht ist das gut so. Über die Hinsichten, in denen nicht, schweigen wir besser ;) Auch ein Arschloch muss das Recht haben seine Arschlochigkeit behandeln zu lassen. Gut, dass ich keinen Hang zu dieser Spezies habe, mir laufen sie nur selten über den Weg.
Klar ist die Frage müßig, aber hin und wieder ganz interessant zu überlegen, wie die Welt aussieht, wenn sie sich ausschließlich um mich dreht *g*. Sie macht dich kirre, weil sie wie eine lästige Schmeißfliege um dich rum surrt ;)
Einen Hang zur Spezies habe ich auch nicht. Ich trage nur dieses Schild auf der Stirn: "Sei schlecht zu mir, ich brauch das." Der Rest wird dann erledigt, ich brauch mich nicht weiter drum zu kümmern ;)
mephistobs
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An dieser Stelle bin ich anscheinend schon etwas abgestumpft, jedenfalls müßtest du den Kotznapf nicht mit mir teilen.
Es gibt viele Menschen, die einen nicht unerheblichen Teil ihres Lebens dafür aufwenden, eine Fassade aufrecht zu erhalten. Vielleicht ist es die Angst, dass ähnlich wie bei einem Hohlkörper nichts bleibt, wenn diese zerbröselt. Das, was wirklich wert hat, steckt hinter der Fassade - manch einer findet das nie raus. Ich weiß das. Und trotzdem.
Diese Menschen kommen immer damit durch. Das allein würde mich nichtmals so sehr ankotzen, sollen sie von mir aus - ihr Scheitern würde mich nicht zu einem glücklicheren Menschen machen. Aber sie belästigen mich. Das kann ich dann einfach nicht mehr ignorieren.
mephistobs
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Schlag sie mir ihren Waffen:
- an ihr vorbeistarren, dabei freundlich einer dir unbekannten Person (oder noch besser: ins nichts) zum Gruß nicken - unterbrich sie mit den Worten "Wie? Und in der Strandbar haben sie dann nur ein Snickers bekommen?" oder so etwas in der Art ... *g* Äh. Besser nicht.
Entfernte Führungskraft. Meine. Also, noch. Aber danke für die Inspiration. Also doch. Ich habe bei der Beschreibung ja auch direkt an meine gedacht. Macht steht eben nicht jedem.
Mir z.B. gar nicht.
Man sagte mir zwar eine glänzende Zukunft voraus, allerdings ohne meinen Drang, den Mund immer dann zu öffnen, wenn es meiner Meinung nach ungerecht oder falsch zugeht (ergo: Fresse aufreißen an ungewünschter Stelle und Instanz) zu kennen. Was soll man da machen? Mein Wesen ändere ich wohl nicht mehr so allumfassend, dafür bin ich zu alt ;)
mifasola
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Die gleiche Vorhersage gab es für mich auch - bei gleicher Prämisse!
Inzwischen habe ich jedoch Leute kennengelernt, auch im beruflichen Umfeld, die es sogar schätzen, dass ich häufig den Mund nicht halten kann - weil sie bei mir zum Beispiel nicht befürchten müssen, dass ich vornerum freundlich lächle und hintenrum sabotiere. (Allerdings konnten selbst die Leute nicht verhindern, dass ich mich letztes Jahr um Kopf und Kragen und Job geredet habe, aber das wäre auch zuviel verlangt gewesen.) Ach ja, natürlich wird diese Art auch geschätzt - allerdings nicht zwingend von dem, der Entscheidungen trifft.
"dass ich vornerum freundlich lächle und hintenrum sabotiere. " Sabotieren Sie auch immer frontal? Sehr löblich :) Die Frage beim Reden um Kopf und Kragen ist doch: Wollte man das überhaupt anders - ist es nicht so, wenn man sich dabei um Kopf und Kragen reden muss, dass man sowieso nicht dorthin passt? So denke ich jedenfalls.
mifasola
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Ja, unterbewusst wollte ich da schon seit Jahren weg, aber meine bei Tageslicht recht starke rationale Ader hat ebenso lange entsprechende Schritte verhindert - bis zu jener eher nächtlichen Stunde der Wahrheit.
bitte.
ich zuerst. *rkööööööööööööööötz* |